Ich habe mir den Klarmobil UMTS-Stick mit der Internet Flat 500 geholt um Hardware, Software und Tarif auf Herz und Nieren zu testen. Klarmobil nutzt für den Surfstick Tarif das Netz von O2. Im aktuellen Netztest 2010 von connect hat das O2 Netz den 2. Platz hinter Vodafone und vor T-Mobile belegt. Damit greift Klarmobil auf ein solides UMTS/HSPA-Netz zurück, das nicht nur in Großstädten mit schnellen Datenraten glänzt. Vor der Entscheidung für Klarmobil solltet Ihr allerdings die UMTS-Verfügbarkeit von O2 an eurem Wohnort/Einsatzort prüfen.
Der Bestellprozess
Aufgrund einer Aktion von Klarmobil und CHECK24 habe ich den Klarmobil Tarif mit UMTS-Surfstick über CHECK24 bestellt. Dabei ändert sich eigentlich nichts Wesentliches im Bestellprozess. Bei Klarmobil selbst könnt Ihr vor der Bestellung noch eine Rufnummer auswählen, die bei der mobilen Internet Nutzung allerdings keine wichtige Rolle spielt. Dieser Schritt entfällt bei der Bestellung über CHECK24.
Ansonsten gebt Ihr sämtliche persönliche Daten in das HTTPS-verschlüsselte Formular ein: Name, Anschrift, E-Mail Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum, Personalausweisnummer und Bankdaten. Bevor Ihr die Bestellung absenden könnt, müsst Ihr noch den AGB und den Datenschutzbestimmungen bzw. der Bonitätsprüfung zustimmen. Bei der Bonitätsprüfung werden Informationen bei Institutionen - z. B. der SCHUFA - eingeholt. Wenn Ihr die Haken gesetzt habt, könnt Ihr die Bestellung absenden.
Kurz darauf erhaltet Ihr eine Bestätigungs-E-Mail von Klarmobil. Nun heißt es warten, bis das Paket mit dem UMTS-Surfstick und der SIM-Karte eintrudelt. In der Zwischenzeit bekommt Ihr weitere E-Mails mit PIN und PUK-Nummer, sowie den Zugang zum Online-Kundenservice.
Der Klarmobil UMTS-Surfstick (4G Systems XS Stick W14)
Ein Vorteil bei Klarmobil ist der simlockfreie Surfstick. Das heißt, wenn Ihr den Klarmobil Tarif kündigt, könnt Ihr den Surfstick ohne Probleme mit einer anderen SIM-Karte und einem anderen Tarif weiternutzen. Oder, ihr könnt in eurem Urlaub eine Prepaid SIM-Karte vor Ort kaufen und in diesem Stick verwenden - zumindest in Europa funktioniert der Surfstick problemlos. Damit surft ihr wesentlich preiswerter, wie mit einem deutschen Tarif im Ausland.
Innerhalb von 3 Werktagen klingelte der Postbote und überreichte mir ein kleines Paket. Es beinhaltete ein Willkommensschreiben, die SIM-Karte und natürlich den UMTS-Surfstick von Klarmobil. Auf der Rückseite der Plastikbox, in dem sich der Surfstick befindet, steht neben dem Stick-Modell (XS Stick W14) auch die Systemkompatibilität. Danach werden die Windowssysteme Vista, XP und 2000 und Mac OSX ab 10.4.3 und höher unterstützt. Ich nehme es gleich vorweg, diese Angaben sind nicht aktuell!
Im Innenleben findet Ihr den UMTS-Surfstick mit Klarmobil Aufdruck und ein Kurzanleitung. Auf der Vorderseite der Kurzanleitung seht Ihr, wie die SIM-Karte eingelegt wird. Klappt Ihr die Einleitung komplett auf, seht Ihr die die tatsächliche Systemkompatibilität des Surfsticks, wonach auch Windows 7, aber Mac OSX erst ab 10.4.9 unterstützt werden. Ich habe selbst kein Apple System, aber ich denke die Systemangaben sollten für Mac OSX soweit stimmen.
Der UMTS-Surfstick macht äußerlich einen soliden Eindruck, wie ich es von 4G Systems Produkten gewohnt bin. Mit Abmessungen von 8,0 x 2,3 x 1,1 cm und knapp 30g Gewicht ist der Stick etwas größer als ein gewöhnlicher USB-Stick, aber immer noch klein genug um ihn in der Hosentasche bzw. als Schlüsselanhänger mitzuführen. Der SIM-Karten Schacht lässt sich mit dem Fingernagel, einem Brotmesser oder ähnlichem herausziehen. Zusammen mit der SIM-Karte schiebt man den Schacht wieder zurück in den Surfstick. Wenn Ihr den Surfstick zusätzlich als Speicherstick nutzen möchtet, könnt ihr an der Seite eine Micro-SD Karte mit bis zu 4 GB Speicherplatz einlegen. Schon sind alle handwerklichen Vorbereitungen getroffen.
XS Manager Verbindungssoftware & UMTS Surfstick im Betrieb
Als nächstes verbindet Ihr den XS Stick W14 mit einer freien USB-Schnittstelle. Die LED im Stick sollte nun kurz violett aufleuchten, dann noch in anderen Farben, bis der Surfstick rot blinkt. Keine Sorge, das ist ganz normal. Nun sollte der Stick von eurem System erkannt worden sein und Ihr könnt den XS Manager installieren. Dies funktioniert kinderleicht, mit wenigen Mausklicks und dauert auch nur ein paar Minuten.
Hat euer Computer den XS Manager und die dazugehörigen Treiber fertig installiert, könnt ihr die Verbindungssoftware starten. Beim ersten Mal werdet Ihr aufgefordert ein Verbindungsprofil zu wählen. In der Liste wird neben verschiedenen O2 Profilen auch "klarmobil" angezeigt. Habt ihr die Auswahl getroffen, werdet ihr im nächsten Schritt nach der PIN-Nummer gefragt. Diese findet ihr in der E-Mail, die ihr während des Versandprozesses erhalten habt.
Im nächsten Schritt macht sich der Surfstick auf die Suche nach dem O2 Netz. Je nach Netzausbaustufe (GPRS, EDGE, UMTS oder HSPA) und Empfangsstärke dauert die Netzsuche wenige Sekunden bis hin zu einer Minute. Sobald der Stick das beste Netz gefunden hat, blinkt die LED entweder gelb für GPRS, violett für EDGE, blau für UMTS oder grün für HSPA. Zugleich signalisiert der XS Manager die Netzverfügbarkeit zusätzlich mit der Empfangsstärke in gewohnter Balkenoptik auf dem Bildschirm. Jetzt müsst Ihr nur noch auf Verbinden klicken und schon kann es losgehen. Euer Surfstick leuchtet während einer bestehenden Verbindung in der Farbe der Netzausbaustufe (s. o.).
Bei mehreren Tests mit Windows 7 und XP Systemen kam es bei mir zu keinen Problemen. Die Installation verlief problemlos, auch die Software machte einen soliden Eindruck. Einziges Problem ist der Standby Modus von Windows. Hier kann es sein, dass der Surfstick nach dem Aufwecken nicht mehr erkannt wird und neu mit der USB-Schnittstelle verbunden werden muss.
Die Klarmobil Internet Flat 500
Für euch muss sich von Anfang an die Frage stellen, ob die Internet Flat 500 der richtige Tarif ist. Mit knapp 10 € erscheint der Tarif auf den ersten Blick sehr günstig, dafür werdet Ihr auch schon nach 500 Megabyte im Monat stark in der Geschwindigkeit gedrosselt, nämlich auf 64 kbit/s Down- und 16 kbit/s Upstream. Wer täglich im Internet surft und auf das eine oder andere YouTube Video nicht verzichten möchte, der ist hier ganz ehrlich an der falschen Adresse. Ihr kommt bei einer intensiven Internetnutzung innerhalb weniger Tage an die 500 MegaByte Grenze.
Das hat auch mein Test gezeigt: Nachdem ich meinem iPhone das iOS 4.2 Update spendiert habe, welches mit gut 400 Megabyte zu Buche schlug, war die Internet Flat 500 gleich am dritten Tag schon gedrosselt. Es lässt sich zwar auch mit GPRS-Bandbreite surfen, nur merkt man den langsameren Seitenaufbau enorm! An Videos bei YouTube ist dann nicht mehr zu denken. Wenn ihr aber nur 2-3 Mal die Woche für E-Mails und Informationsrecherche online gehen wollt, dann kann die Internet Flat 500 eine sehr preiswerte Internet-Flat ohne Einschränkungen sein.
Das gute an den Klarmobil-Tarifen: Ihr habt weder eine Vertragslaufzeit, noch einen Mindestumsatz. Damit könnt Ihr jeden Monat mit einer Kündigungsfrist von 14 Tagen zum Monatsende aus dem Tarif aussteigen. So habt ihr schnell die Möglichkeit zum Beispiel auf die Klarmobil Internet Flat 5000 für 19,95 € im Monat umzusteigen, wo ihr immerhin 5 Gigabyte (~ 5000 Megabyte) Highspeed-Datenvolumen habt.
Kundenbereich & Service
Im letzten Teil, möchte ich auf den Kundenbereich und Service eingehen. In den Online-Kundenbereich loggt ihr euch beim ersten Mal mit der Rufnummer eurer SIM-Karte und dem Passwort aus eurer E-Mail ein. Die Rufnummer findet Ihr auf dem Willkommensschreiben, das Passwort bekommt ihr per E-Mail im Lauf des Versandporzesses zugeschickt. Nachdem Ihr euch das erste Mal eingeloggt habt, legt Ihr einen Benutzernamen mit eigenem Passwort an. So müsst Ihr euch für zukünftige Logins nicht die Rufnummer merken.
Unter Mein Konto könnt Ihr eure persönlichen Daten, die Bankverbindung und das Passwort ändern. Schade, dass man die Zahlungsart nicht ändern kann. Daher müsst Ihr immer auf euer Bankkonto achten, damit Abbuchungen über das Lastschriftverfahren nicht geblockt werden. Ansonsten brummt euch Klarmobil - eure Bank vermutlich auch - eine ordentliche Bearbeitungsgebühr auf. Im Bereich Tarifoptionen werdet Ihr wohl nichts benötigen. Allerdings kann der Menüpunkt SIM-Karte wichtig sein, falls ihr euren Surfstick verliert oder die PIN/PUK Nummer falsch eingebt. Dort findet Ihr die notwendige Hilfe. Üblich für Discounter, werden für diese Service-Leistungen hohe Gebühren in Rechnung gestellt. Sobald Ihr die erste Rechnung bekommt, findet Ihr diese im Bereich Rechnung. Ansonsten habt ihr noch die Möglichkeit online SMS zu versenden, diese Option steht euch unter Service zur Verfügung. Jede SMS wird mit 0,19 € in alle deutschen Mobilfunknetze berechnet.
Im Großen und Ganzen bietet der Kundenbereich die wichtigsten Punkte. Schade, dass Klarmobil keine alternative Zahlungsweise akzeptiert, wodurch euch eine Rücklastschrift teuer zu stehen kommen kann. Im Service Bereich lassen sich zwar auch E-Mails an den Kundenservice versenden, leider müsst Ihr im Kontaktformular Name, Nachname und E-Mail Adresse erneut eingeben. Schade, dass Klarmobil das nicht direkt mit den Kundendaten aus dem Login verbunden hat.
Fazit
Was gibt es abschließend zu sagen? Eigentlich ganz einfach: Der Tarif ist einfach und schnell bestellt, nach wenigen Tagen geliefert und sofort einsatzbereit. Ihr seid an keine lästige Vertragslaufzeit gebunden und müsst keinen Mindestumsatz bringen. Der 4G Systems XS Stick W14 macht zusammen mit dem XS Manager einen guten Eindruck und zeigt kaum Schwächen, zudem lässt sich der Surfstick auch nach der Kündigung der Internet Flat mit anderen SIM-Karten weiternutzen.
Die Internet Flat 500 selbst ist nicht für jedermann der richtige Tarif, dafür hat Klarmobil mit der 5000er Flatrate auch eine Alternative für Vielsurfer im Angebot. Schlussendlich könnte Klarmobil den Kunden Zahlungsalternativen anbieten und den Service mit dem Kundenlogin verbinden, ansonsten hat Klarmobil ein wirklich heißes Eisen im Surfstick Markt.
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Kommentare
6 Kommentare vorhandenHallo,
nutze seit ein paar Tagen einen Klarmobil - Stick mit 1 GB Flat an einem Macbook pro. Bisher nur rund 1 Stunde gesurft (nur Nachrichtenseiten, EMails ohne Dateianhang, keine Videos etc.). Die Software zeigt mir vollen und sehr guten Vodafone-Empfang - trotzdem bricht immer wieder die Verbindung ab. Die Leuchte am Stick ändert sich alle paar Sekunden von grün zu blau - was hat das zu bedeuten ???? Kann man die Verbindung irgendwie stabiler bekommen ?
Hallo Mike,
die Farbwechsel der LED im Surfstick weist darauf hin, dass der Stick zwischen UTMS und HSPA+ wechselt. Dieser Wechsel hängt auch mit den Verbindungsproblemen zusammen, dass Sie dabei feststellen. Das Ganze ist auf das Mobilfunknetz zurückzuführen. Dieses Phänomen tritt insbesondere dann auf, wenn das Mobilfunknetz durch andere Teilnehmer/Kunden stark belastet wird. Also hauptsächlich in den Abendstunden. Oder passiert das gleiche, wenn Sie spät in der Nacht oder am Vormittag online gehen?
Haben Sie bei den ständigen Netzwechsel immer noch hervorragenden Empfang, oder sinkt die Empfangsleistung?
Viele Grüße,
Ingo Just
Ich habe den Stick für meine Cousine eingerichtet. Die Installation verlief problemlos das Verbinden mit dem Internet funktioniert allerdings nicht. Die Anleitung war äußerst mäßig also musste ich mich an den Service Chat richten. Die gute Frau sendete mir viele Links die mir allerdings nur bedingt weiter geholfen haben. Durch zufall bin ich auf folgende FAQ gestoßen. http://www.klarmobil.de/service/haeufige_fragen/index.html . Ich musste also ein neues Profil anlegen wo anstatt APN klarmobil auf vodafone verwiesen wurde. Warum das allerdings standartmäßig falsch eingestellt war erschließt sich mir absolut nicht vorallem habe ich es auf 2 Rechner getestet mit dem selben Ergebnis?!?!
Hallo Mathias,
die Frau vom Service hat leider Recht. Im Surfstick sind noch die alten O2 APN-Zugangsdaten hinterlegt. Klarmobil hat die Internet Flat Tarife für lange Zeit nur im O2-Netz geschaltet und die Einstellungen in der Surfstick-Software daraufhin optimiert. Da das gleiche Surfstick-Modell immer noch vertrieben wird, die Internet Flats aber nicht mehr im O2-Netz geschaltet werden, kommt es zu diesem Problem. Auf jedem PC wird zunächst die Standardeinstellung mit der falschen O2 APN-Daten installiert, deshalb müssen Sie das bei jedem PC/Laptop die richtige APN einstellen.
Seit März 2012 werden die Internet Flat Tarife im Telekom und Vodafone Netz angeboten, abhängig vom Tarif. Daher könnten entweder die APN-Daten der Telekom oder die APN-Daten von Vodafone richtig sein.
Ich werde das Thema nochmal auf surfstickvergleich.com behandeln und auf den notwendigen Detail- und Testseiten hinweisen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit weiterhelfen.
Viele Grüße,
Ingo Just
Hallo, kann mir jemand diesen o.g. Surfstick für günstige Internetnutzung auf einer Sri Lanka-/Malediven-Rundreise empfehlen?
Danke Conny
Hallo Conny,
den Tarif würde ich Ihnen für die Nutzung im Ausland nicht empfehlen. Wenn Sie den Tarif mit Surfstick allerdings auch in Deutschland nutzen möchten, dann können Sie den Stick (ohne Tarif) natürlich mitnehmen. Deutsche Tarife sind im Ausland nämlich sehr teuer, vor allem außerhalb der EU! Sie brauchen sich dann vor Ort nur nach einem Prepaid-Tarif umschauen, wenn Sie länger unterwegs sind. Ansonsten sollten Sie den Urlaub lieber ohne Internet genießen :)
Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit helfen!
Viele Grüße,
Ingo Just