08.08.2010
Tag #7 Berlin und das Ziel der großen Surf-Stick Deutschland-Tour! An unserem letzten Tag waren wir in der Berliner Innenstadt mit zwei Surf-Sticks und SIM-Karten von E-Plus und O2 unterwegs. Abends in München angekommen, konnte ich noch mit einem Vodafone Surf-Stick die S-Bahnstrecke nach Hause durchtesten.
Was wäre eine Surf-Stick Test-Tour quer durch Deutschland ohne einen Abstecher in der Hauptstadt Berlin? Genau: Nichts und deshalb haben wir uns Berlin als Ziel des großen Deutschland Tests gesetzt. Einer unserer Test-Orte war eine Bank unter den Linden, wo wir zusammen mit unseren Netbooks die Aufmerksamkeit eines Photographen gewonnen haben :) Nachdem wir den kompletten Sonntag genügend Zeit hatten die Surf-Sticks im O2 und E-Plus Netz an verschiedenen Hot Spots in Berlin zu testen, sind wir am Abend zurück nach München geflogen.
Dort angekommen, habe ich dann noch alleine eine weitere wirklich wichtige Teststrecke mit Vodafone unter die Lupe genommen: Die S-Bahnstrecke vom Flughafen zum Hauptbahnhof und weiter nach Geltendorf. Und eines kann ich euch sagen, wenn auf die Bahn mal wieder kein Verlass ist, ist ein Netbook mit Surf-Stick wirklich Gold wert. Wie so oft, wenn man sich nach einem anstrengenden Tag auf sein Bett freut, aber die Bahn dazwischen funkt, muss das Sandmännchen auch mal eine gute Stunde länger warten.
In einer Metropole mit über 3 Millionen Einwohnern sollte schnelles mobiles Internet keine Anbieterfrage sein, mal sehen was die Testergebnisse so zeigen. Ich habe meinen Surf-Stick mit einer E-Plus SIM-Karte ausgerüstet. Meinem Begleiter Patrick Jung war der Fonic Surfstick (O2-Netz) nicht mehr weg zu nehmen, also surfte er parallel auch wieder im O2-Netz und führte einige Speedtests zum Vergleich durch. Auch wieder im Gepäck: Mein iPhone mit T-Mobile wurde auch für einige Vergleichswerte herangezogen.
Gemütlich am Spree-Ufer mit High-Speed
Nachdem wir unser Gepäck am Bahnhof sicher verstaut haben, sind wir mit Netbook und Surf-Stick losmarschiert, um Berlin zu genießen und das mobile Internet zu testen. Unsere erste Station war das Spree-Ufer gegenüber vom Hauptbahnhof. Hier haben wir einen gemütlichen Platz gefunden um unsere Netbooks aufzuklappen und die Surf-Sticks zu aktivieren. Nachdem ich auf ein paar Webseiten gesurft bin, war mir klar: E-Plus kann in Berlin mehr als nur UMTS-Geschwindigkeit (max. 384 Mbit/s). Ein Speedtest untermauerte meine Vermutung mit satten 1,7 Mbit/s HSDPA-Speed. Der Upload lag bei 310 kbit/s (0,3 Mbit/s) und damit auf dem Niveau von normalem UMTS-Speed, was für normales Web-surfen völlig ausreichend ist.
Auch mit O2 konnte man hier hervorragend mobil surfen, während man die frische Luft genoss und die vorbeifahrenden Touristen auf den Booten grüßte. Leider verwehrte uns das Netbook einen Speedtest mit O2 zu machen. Die Webseite der Anbieter öffnete sich, jedoch die Flash-Applikation wollte aus unbekannten Gründen nicht geladen werden. Aufgrund meiner Erfahrung der letzten Tage vermute jedoch, das Download-Raten zwischen 1-2 Mbit/s und Upload-Raten von ca. 1 Mbit/s möglich gewesen wären.
Am Platz der Republik kann man gut entspannen und mobil surfen
Für viele Touristen ist der Platz der Republik ein schöner Ort um sich von anstrengenden Sightseeing Touren zu entspannen, am besten bei schönem Wetter. Doch nicht nur das ist möglich, man kann hier trotz der vielen Leute ganz vernünftig mobil surfen, zumindest mit E-Plus und T-Mobile. Die Surf-Geschwindigkeit war für das durchstöbern des E-Mail Postfaches oder zum googeln absolut ausreichend. Der Speedtest zeigte bei E-Plus leicht schlechtere Download-Werte: 0,8 Mbit/s konnten max. durch die Luft gejagt werden. Die Upload-Geschwindigkeit lag wieder konstant bei 0,3 Mbit/s, also nur UMTS-Tempo.Im T-Mobile Netz waren schon deutlich höhere Werte möglich. Zwei Speedtests ergaben 2,6 und 3,2 Mbit/s Download-Geschwindigkeit. Der bestmögliche Upload-Wert ließ sich leider nicht bestimmen, da das iPhone max. UMTS-Geschwindigkeit leistet und kein HSUPA unterstützt.
Enttäuschend schnitt der Netzbetreiber O2 ab. Trotz UMTS/HSPA-Verbindung dauerte der Seitenaufbau spürbar länger und glich eher EDGE-Geschwindigkeit als UMTS/HSPA-Tempo. Ein Speedtest funktionierte diesmal, auch wenn wir auf die Website fast eine Minute warten mussten. Der Speedtest selbst signalisierte uns max. 0,1 Mbit/s, trotz mehreren Versuchen. Bis zum Upload-Test hat es die Webapplikation gar nicht erst geschafft. Ich vermute, dass hier entweder der Surf-Stick gezickt hat, das Netz überlastet war oder ein technisches Problem bei O2 die Ursache für diese Werte darstellte. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen, dass O2 an so einem HotSpot diese wirklich schlechte Verbindung dauerhaft anbietet.
"2 Jungs mit 2 Netbooks" Unter den Linden
Entlang der Flaniermeile Unter den Linden haben wir eine der zahlreichen Bänke für unseren nächsten Zwischenstopp ausgewählt. Kurz nach dem wir unsere Netbooks hochgefahren und die Surf-Stick verbunden haben, wurde ein Fotograph auf uns aufmerksam. Ihn faszinierte die Situation "2 Jungs mit 2 Netbooks" an einem Sonntag in Berlin-Mitte. Wir haben uns gefreut, dass jemand unsere Arbeit auf einem Bild verewigen möchte :) Ohne zu zögern hat uns der freundliche Fotograph, namens Hardy Cichon, seine Visitenkarte überlassen, damit wir den Schnappschuss auch in voller Größe sehen dürfen. Hardy hat mir das Bild geschickt, mit der Berechtigung es hier zu veröffentlichen, deshalb geht noch ein dickes Dankeschön an Hardy Cichon.
Schade, dass die Surf-Sticks auf der rechten Netbook-Seite angeschlossen waren und daher nicht zu sehen sind :(
Nun zum wesentlichen: Das Surf-Verhalten im E-Plus Netz ist nach wie vor tadellos: Spritzig surft man durchs WWW! Auch der Speedtest kann hier wieder an die Leistung vom Spree-Ufer mit 1,7 Mbit/s im Download und 0,3 Mbit/s im Upload anknüpfen. Nach dem 3. Speedtest in Folge lässt sich wohl klar sagen: E-Plus bietet noch kein HSUPA für schnellen Upload an. Die 0,3 Mbit/s zeigen, dass zumindest in Berlin nur max. UMTS-Geschwindigkeiten möglich sind.
Endlich klappt auch ein vernünftiger Speedtest im O2-Netz: Mit 2,9 Mbit/s strömen die Daten ins Netbook und mit 1,2 Mbit/s werden Sie zur Funkzelle gejagt. Bei einem Netbook-an-Netbook Vergleich zwischen E-Plus und O2 lässt sich aufgrund der geringeren Latenzzeit (Ping) bei O2 ein minimaler, aber sichtbarer Unterschied im Seitenaufbau feststellen, bei dem O2 die Nase etwas vorne hatte. Das Surf-Vergnügen ist aber mit beiden Anbietern gleichermaßen gesichert.
Letze Station: Die Humboldt Universität
Auf einer Bank vor der Humboldt Universität gegenüber dem Bebelplatz packten wir ein letztes Mal die Netbooks und Surf-Sticks aus, bevor es zurück zum Hauptbahnhof ging. Es war viel los hier, auf den Straßen tummelten sich viele Touristen und Fußgänger, dabei telefonierten zahlreiche Leute mit dem Handy. Da war ich schon auf die Speedtest-Ergebnisse gespannt.
Zunächst wurde natürlich wieder das Surf-Verhalten getestet. Bei E-Plus war zu den Stationen vorher schon ein Unterschied zu sehen. Eine Webseite benötigte durchaus mal 10 Sekunden um vollständig geladen zu sein. Die Speedtest-Werte unterstreichen dies: 0,3 Mbit/s Down- wie Upload und ein erhöhter Ping-Wert von ca. 300 ms verursachen die längere Ladezeit.
O2 hatte hier auch mit der Leistung zu kämpfen. Der Download-Speed lag nach zwei Tests einmal bei 0,6 Mbit/s und das andere Mal bei 1,0 Mbit/s, der Upload lag ebenfalls bei 0,6 Mbit/s. Immerhin ließ sich mit O2 nochmals spürbar schneller mobil surfen, klar immerhin war der Downstream min. doppelt so schnell. Die Latenzzeit lag mit 150 - 200 ms auch wesentlich unter dem Wert von E-Plus.
Wenn man heute noch von D-Netz Qualität sprechen möchte, dann wohl kaum mehr in Bezug auf mobile Telefonie. Viel eher lässt sich D-Netz Qualität heutzutage auf das UMTS/HSPA-Netz der D-Netz Betreiber zurückzuführen. Gut in diesem Fall kann ich nur von T-Mobile sprechen, da mir ein Test mit Vodafone fehlt. Immerhin sprechen 2,7 Mbit/s Download-Geschwindigkeit ganz klar für das T-Mobile Netz, getestet mit dem iPhone.
Auf zum Flughafen mit den letzten E-Plus Tests
Nun war es auch schon höchste Eisenbahn die Rückreise anzutreten, immerhin mussten wir unsere Sachen am Bahnhof abholen und mit der Bahn zum Flughafen Schönefeld. Gerade noch pünktlich am richtigen Gleis angekommen, warteten wir jedoch erst einmal auf die verspätete Regionalbahn. Natürlich wieder umsonst abgehetzt :( Gleichzeitig rückte das nächste Problem näher, wir mussten schließlich 30 Minuten vor Abflug einchecken, was uns die verspätete Bahn zusätzlich erschwerte.
Gut, dachte ich mir, es gibt ja auch den Online-Check-In bei Germanwings. Also: Netbook rausgeholt, Surfstick angeschlossen und schnell auf die Website von Germanwings geklickt. Die UMTS/HSPA-Verbindung von E-Plus hielt zunächst ganz gut, immerhin fuhren wir erst einmal durch die Innenstadt. Doch wie es das Schicksal an diesem Tag mit uns meint, schloss der Online-Check-In natürlich 90 Minuten vor Abflug und wir hatten nicht mal mehr 60 Minuten vor Abflug, geschweige 30 Minuten bevor der Check-In Schalter schloss.
Nun war improvisieren angesagt: "Gute Idee, ich suche online nach einem Flughafen-Plan, damit wir es so schnell wie nur möglich zum Check-In schaffen." Bei den ersten Skizzen konnte man nicht wirklich erkennen, wie der schnellste Weg zum Check-In Schalter verlief. Nachdem ich versuchte weitere Grafiken zu suchen, ging E-Plus auch schon die Puste aus. Immerhin waren wir nicht mehr direkt im Zentrum und schon wechselte der Surf-Stick ins EDGE-Netz. Gelegentlich kehrte das UMTS-Signal zurück, doch je näher wir dem Flughafen kamen, desto dominanter war die EDGE-Technik vertreten. Der Unterschied war auch deutlich in der Übertragungs-Geschwindigkeit und Ladezeit der Webseiten und Bilder zu spüren.Ein Blick auf das iPhone signalisierte bei T-Mobile hingegen durchgehende UMTS/HSPA-Verbindung. Ein SIM-Karten Wechsel lohnte sich aber nicht mehr, da wir nur noch wenige Minuten vom Zielbahnhof entfernt waren. Da haben wir uns lieber rechtzeitig an den Ausgang gestellt und uns auf einen Sprint vorbereitet. Nun wie Ihr auf dem Bild sehen könnt, ist noch alles gut gegangen :)
Vodafone darf auch noch ran
Nachdem wir sicher in München gelandet waren, hatten wir noch eine knapp 2-stündige S-Bahn Fahrt vom Münchener Flughafen über den Hauptbahnhof nach Geltendorf vor uns. Nun durfte auch mal wieder Vodafone im HSPA+ Surf-Stick zeigen, was das Netz drauf hat. Ich war begeistert vom ersten Teilstück. Nur ein einziges Mal wechselte der Stick von UMTS/HSPA ins EDGE-Netz während der gesamten Strecke bis zum Hauptbahnhof!
Die Verbindung war extrem stabil und richtig schnell. Gelegentlich merkte ich eine kurze Verzögerung, die durch den Wechsel von einer zur anderen Funkzelle ganz normal ist. Davon unbeeindruckt konnte ich wirklich hervorragend mobil surfen. Zwischen drin machte ich ein paar Speedtests, die das exzellente Surf-Vergnügen mit Zahlen von 3-4 Mbit/s im Download und 1-2 Mbit/s Upload unterstreichen konnte.
Auf dem zweiten Streckenabschnitt war die Kombination Netbook und Surf-Stick unschlagbar, denn ein Teil der Strecke war wegen einem Baum auf den Gleisen gesperrt. Der Anschlusszug ließ uns sage und schreibe 40 Minuten warten. Was gibt es besseres als in dieser Zeit E-Mails zu beantworten, soziale Netzwerke zu durchstöbern oder einfach bei YouTube ein paar stimmungshebende Videos anzusehen? Natürlich: Nichts :)
Als es dann endlich weiterging, merkte man recht bald, dass sich die S-Bahn den letzten Stationen näherte und dadurch auch die erstklassige UMTS/HSPA-Versorgung von der langsameren EDGE-Technik verdrängt wurde. Bis dahin sind - mit Schienenersatzverkehr - schon gute 2 Stunden vergangen, die ich so überbrücken konnte. Warum ich die letzten Absätze nur von mir berichte, liegt daran, weil die Akkukapazität der beiden Netbooks leider nur noch für eine Person ausreichte.
Mein Fazit
Wer in Berlin auf der Suche nach einem mobilen Internet Tarif inkl. Surf-Stick ist, der kann getrost alle Mobilfunkbetreiber mit in seine Auswahl einschließen, denn zumindest für mobiles Surfen genügt die Kapazität aller 4 Netzbetreiber völlig aus. Wer jedoch auch Daten (Bilder oder Videos) ins Netz hochladen möchte, dem sei derzeit E-Plus noch nicht zu empfehlen, denn mit reiner UMTS-Geschwindigkeit und 0,3 Mbit/s Upload in der Praxis, ist der Surf-Stick schon eine Weile beschäftigt die Daten ins WWW zu schicken.
Wichtig sei vielleicht auch noch zu erwähnen, dass in Berlin die D-Netz Betreiber dem Slogan "Beste D-Netz Qualität" auch wieder alle Ehre erwiesen haben, denn im Vergleich zu den beiden E-Netz Betreibern sind die Datenraten im UMTS/HSPA-Netz nochmal wesentlich höher gewesen. T-Mobile zeigte dies souverän bei den verschiedenen Teststationen in Berlin-Mitte und Vodafone bewies seine Qualitäten bereits am Tag zu vor. Am Berliner Hauptbahnhof knackte Vodafone die 5 Mbit/s Download- und 2 Mbit/s Upload-Marke problemlos.
Auf der abschließenden S-Bahn Reise konnte Vodafone auch nochmal seien Netzqualität unter Beweis stellen. Unter der Fahrt bis zu 4 Mbit/s im Download zur Verfügung zu stellen ist durchaus eine ansehnliche Leistung.
Da ich den Artikel doch ausführlicher gestaltet habe, werde ich abschließend noch ein Gesamtfazit über die 7-tägige Deutschland Tour verfassen. Dort könnt ihr in einem Artikel meine kompletten Eindrücke noch einmal in Kurzform lesen. I'm out of here :)