Tag 3: Frankfurt & Kassel - surfstickvergleich.com ON TOUR

05.08.2010

Am dritten Tag stand die Großstadt Frankfurt mit dem Fonic Surfstick auf dem Prüfstand. Am Abend ging es mit dem Auto und dem T-Mobile HSPA+ Surfstick von Frankfurt nach Kassel, wo ich auch meine letzten Speedtest mit allen 4 Netzbetreibern Vodafone, T-Mobile, O2 und auch E-Plus gemacht habe.

Mein Programm am Mittwoch startete gleich am Vormittag in einem Coworking Space. Dort konnte ich einige Stunden in Ruhe arbeiten und meinen Bericht zum Dienstag schreiben. In einem Coworking Space dreht sich jedoch nicht alles nur um die Arbeit, sondern auch um den Austausch mit Gleichgesinnten, da Coworker meist Einzelunternehmer, Startups oder Freelancer sind. Währenddessen war mein Begleiter Patrick Jung in der Frankfurter Innenstadt unterwegs und hat ein paar Ecken mit dem Fonic Surfstick unter die Lupe genommen.

Am Nachmittag wollten wir dann Richtung Ruhrgebiet aufbrechen, aber irgendwie hatten wir kein Glück mit den Mitfahrgelegenheiten. Sämtliche Autos waren voll und dabei wollten wir doch nur aus Frankfurt raus und Richtung Norden durchstarten. Nachdem wir bis 18:00 Uhr vergebens gesucht haben, musste eine Notlösung her. Ein spontanes ICE-Ticket war mit knapp 100,- Euro absolut überteuert, also haben wir uns für einen Mietwagen bei Sixt entschieden. Es wurde ein französischer Ford Fiesta, der uns schlussendlich von Frankfurt nach Kassel brachte.

Fonic Surfstick überzeugt in Frankfurt

Der Mobilfunk-Discounter Fonic nutzt das O2-Mobilfunknetz, für 2,50 Euro surft man einen Kalendertag mobil im Internet. In Frankfurt sorgte die Kombination aus O2-Netz und Fonic Surfstick für ansehnliche Datenraten von 2-3 Mbit/s im Download. Beim Upload ist der Stick leider auf UMTS-Geschwindigkeit begrenzt, da ihm der Datenturbo HSUPA fehlt. Wer den Tarif zum Surfen und für E-Mails nutzt, wird mit den gemessenen 0,33 - 0,37 Mbit/s Upload kein Problem haben. Mit einem Surf Stick, der auch HSUPA unterstützt habe ich in Frankfurt im Upload auch 1,4 - 1,8 Mbit/s erreicht.

Mich hat der Fonic Surfstick in Verbindung mit dem O2-Netz bereits am 2. Tag positiv überrascht, diesen Eindruck konnte der Stick in Frankfurt noch weiter festigen. Generell lässt sich diese Wertung aber auch auf andere mobile Internet Tarife im O2-Netz übertragen.

Weiterhin ist mir die Verfügbarkeit von UMTS/HSPA im S-Bahn Netz (Lokalbahnhof -> Hauptbahnhof) positiv aufgefallen. Leider reichte die Zeit nicht um weitere Strecken mit U- und S-Bahn abzufahren. Hier wäre mir ein kurzer Erfahrungsbericht von einem Frankfurter natürlich sehr hilfreich. Wenn das unterirdische Schienennetz sehr gut mit UMTS/HSPA versorgt wird, würden sich diese Fahrten, mit einem Surfstick gut nutzen lassen.

Vodafone und T-Mobile erreichen Spitzenwerte

Es geht noch besser, nämlich mit T-Mobile und Vodafone, denn die beiden D-Netz Betreiber legen bei der Übertragungs-Geschwindigkeit noch einiges drauf, wie mein Speedtest im Coworking Space direkt am Hauptbahnhof von Frankfurt zeigt. Auch im Hotel (nähe Lokalbahnhof) erreichten beide Netzbetreiber über 5 Mbit/s im Download und über 1,5 Mbit/s im Upload.

Abends um 18:00 Uhr machte sich die Netzbelastung dann schon bemerkbar. Bbei T-Mobile habe ich nur knapp über 2 Mbit/s im Download gemessen. Den Unterschied würde man allerdings nur bei einem Download von mehreren MB durch die längere Ladezeit bemerken, beim Surfen nicht.

Wer in Frankfurt viel unterwegs ist und auf mobiles Internet nicht verzichten möchte, dem sei ein Tarif bei Vodafone oder T-Mobile zu empfehlen, wobei auch O2 keine schlechte Adresse ist.

A5 & A7 mit T-Mobile bekanntes Bild

Wie ich bereits am Dienstag auf dem iPhone beobachten konnte, scheint T-Mobile die Versorgung von Autobahnen bislang vernachlässigt zu haben. Dies spiegelte sich auf der Autofahrt von Frankfurt nach Kassel über die A5 & A7 wieder. Kurz nach Frankfurt dominierte EDGE und oft riss die Verbindung auch komplett ab, so dass man lange auf das Signal warten musste. Anfangs blitzte auf der A5 gelegentlich auch wieder mal eine UMTS/HSPA Signal auf, was aufgrund der zügigen Autofahrt meist nur wenige Sekunden anhielt.

Nicht mal weit von Frankfurt kam es dann auch zu einem kompletten Zusammenbruch der Verbindung, sodass manuell ein neuer Login notwendig war. Zuvor löste die Software dies zumindest automatisch. Der HSPA+ Surfstick machte mit Zunahme der Reisedauer einen immer schlechteren Eindruck, die Internet-Verbindung war kaum mehr zum Surfen zu gebrauchen, da sie regelmäßig zusammenbrach. Bei etwa der Hälfte der Kilometer war es Zeit zu handeln, also legten wir eine kurze Pause ein, um den stabilen 4G Systems XS Stick W14 aus dem Kofferraum zu holen.

Der Zwischenstopp hat sich bezahlt gemacht, denn mit dem neuen Surfstick hatten wir eine deutlich stabilere Internet-Verbindung. Nun lie sich das EDGE-Netz auch zum Buchen unseres Hotels in Kassel nutzen. Nach dieser Erfahrung kristallisiert sich schon klar heraus, dass der HSPA+ Surfstick von T-Mobile kein Kandidat für Fahrten mit dem Auto ist. Hier sorgt der 4G Systems XS Stick W14 für ein wesentlich besseres Surf-Erlebnis!

Premiere für den ersten E-Plus Netz-Test

In Kassel war es dann endlich soweit, das bisher vernachlässigte E-Plus Netz konkurriert ab sofort mit Vodafone, T-Mobile und O2. Wie kann man den aktuellen Leistungsstand von E-Plus in Kassel am besten abrufen? Natürlich, mit einem Speed-Test der vier Netzbetreiber.

Zunächst durfte ich das erste Mal HSDPA in der Software des Internet Sticks lesen, auch die LED des Sticks signalisierte mir HSDPA im E-Plus Netz. Immerhin soll E-Plus die ersten Gebiete mit bis zu 3,6 Mbit/s versorgen, mal sehen ob E-Plus annährend in diese Richtung kommt. Pustekuchen! Bei zwei Speedtests war bei 0,4 Mbit/s Download-Geschwindigkeit Schluss, das ist nur geringfügig mehr als die max. UMTS-Geschwindigkeit mit 0,38 Mbit/s. Die Latenzzeit (Ping) schwankte zwischen 200 - 400 ms, dadurch nimm das Laden einer Website mehr Zeit in Anspruch, außerdem bremst ein hoher Ping die Übertragungs-Geschwindigkeit aus.

Schauen wir doch mal was die Konkurrenz am selben Ort mit demselben Surfstick zu bieten hat. T-Mobile erreichte sagenhafte 6,6 Mbit/s im Download, Vodafone 4,2 Mbit/s und O2 immerhin 3,5 Mbit/s. Wenn wir diese Werte zusammen mit den Latenzzeiten von unter 100 ms den Ergebnissen zu E-Plus gegenüberstellen, wird schnell klar, dass E-Plus noch einiges zu T-Mobile, Vodafone und O2 aufzuholen hat.

Mein Fazit

In Frankfurt zeichnet sich eine solide Versorgung modernster Mobilfunktechnik ab. Schnell mobil im Internet zu surfen ist dabei nicht mal eine Frage des Netzbetreibers (E-Plus ausgenommen, da nicht getestet), sondern eher des Tarifes und Preises. Vor allem wenn man die aktuellen Konditionen mobiler Internet Tarife dem Tagesnutzungspreis für den Telekom HotSpot am Bahnhof gegenüberstellt. Wer nämlich über keinen Telekom-Tarif mit HotSpot-Flat verfügt, wird mit stolzen 8,00 €/Tag zur Kasse gebeten. Zum Beispiel kostet das Tagesticket von Fonic 2,50 € und ist nicht auf WLAN HotSpots angewiesen.

Auf der Autobahn zeigen sich bei der Telekom leider große Lücken, UMTS/HSPA ist sehr rar gesät und wenn verfügbar, dann nur für wenige Sekunden. Das festigt den Eindruck, den mir das iPhone bereits auf dem Weg von Freiburg nach Frankfurt vermittelt hat.

E-Plus musste während meiner Surf Stick Tour das erste Mal gegen die anderen drei Netzbetreiber in der Disziplin "Speedtest" antreten und bestätigte leider immer noch das leistungsschwächste UMTS/HSDPA Netz in Deutschland. Mein Test-Ort dafür war Kassel.

Der 4. Tag hat wieder einiges zu bieten: Von Kassel geht es nach Düsseldorf und anschließend weiter nach Hamburg. Morgen mehr :)