05.08.2010
Tag 4: Das Tagesziel war Hamburg, doch der Mietwagen musste zuvor in Düsseldorf abgegeben werden. Also fuhren wir zunächst von Kassel nach Düsseldorf bestückt mit dem HSPA+ Stick und einer Vodafone SIM-Karte. Viel Zeit blieb uns nicht in Düsseldorf, bevor wir weiter mit dem Fonic Surfstick und einem E-Plus Surfstick weiter nach Hamburg fuhren.
Anstrengend würde ich den 4. Tag rückwirkend betiteln, nicht nur wegen dem wenigen Schlaf, sondern auch von der Strecke Kassel -> Düsseldorf -> Hamburg. Der Mietwagen musste in Düsseldorf abgegeben werden und schon um 14:30 fuhr die Mitfahrgelegenheit weiter nach Hamburg. Die Fahrt nach Düsseldorf verlief problemlos, zumindest was die Fahrt an sich betrifft. Wie sich Vodafone auf dieser Strecke geschlagen hat, dürft ihr gleich lesen :)
In Düsseldorf habe ich dann zum E-Plus Stick gewechselt, Patrick hat parallel den Fonic Surfstick getestet. Leider war der Akku meines Netbooks schon ziemlich am Ende, genau wie ich auch, als es sich dann in den Ruhezustand versetzt hat, habe ich mich auch kurz in den „Standby“ geschalten ;) Viel Zeit blieb mir nicht zum Schlafen, denn wir mussten noch eine Unterkunft in Hamburg buchen, doch das erwies sich schwieriger als gedacht.
Schwaches Vodafone Netz von Kassel bis Anfang vom Ruhrgebiet
Da T-Mobile die gestrige Strecke von Frankfurt nach Kassel hauptsächlich mit EDGE versorgt war, war ich nun gespannt, wie gut man im Vodafone Netz von Kassel nach Frankfurt surfen konnte. Zum Vergleich habe ich auch wieder das iPhone mit T-Mobile und das HTC Desire mit O2 SIM-Karte dabei gehabt.
Die SIM-Karte befand sich mal wieder in dem HSPA+ Surfstick um noch einmal die Tauglichkeit des Sticks für Autofahrten zu prüfen. Schlussendlich kamen wir zu einem ähnlichen Bild, wie am 3. Tag bei T-Mobile. Solang der Stick gut mit UMTS/HSPA versorgt wird, besteht eine stabile Verbindung. Den Wechsel zu einem EDGE-Netz oder wieder zurück in ein UMTS-Netz schafft der Stick leider meist nur mit kurzfristigen Aussetzern.
Und genau dabei lag das Problem, denn das Vodafone Netz war zumindest auf der A44 größtenteils mit EDGE ausgebaut, nur hin und wieder blitzte UMTS/HSPA auf. Auf dieser Strecke schnell mobil im Internet zu surfen konnte man glatt vergessen. Auch die Handys mit T-Mobile und O2 deckten genau wie Vodafone etwa 80-90% der A44 nur mit EDGE oder gar auch mal nur mit GPRS aus.
Auf einem Rastplatz haben wir den Surfstick wieder mit dem XS Stick W14 getauscht und siehe da, die Verbindung unterbrach wesentlich seltener, vielleicht ist dies auf einen bessern Empfang und ein besseres Handover-Management beim Wechsel in eine neue Mobilfunkzelle auf die Hard- und Software zurückzuführen.
A1 nach Düsseldorf ganz ordentlich mit UTMS/HSDPA ausgebaut!
Nachdem wir auf die A1 gewechselt waren, spürte man auch wieder die Netzqualitäten von Vodafone. Die UMTS/HSPA-Versorgung war auf einen Schlag wieder richtig gut, bis zum Zielort in Düsseldorf. Hier und da kam es beim Surfen mal zu kurzen Verzögerungen und leider auch zu zwei kompletten Verbindungstrennungen. Selten wechselte der Surfstick zu EDGE oder GPRS, dass im Großen und Ganzen eine stabile UMTS/HSPA Verbindung vorzufinden war. Auf Höhe Hagen signalisierte ein Speedtest passable 2,5 Mbit/s Download und 0,7 Mbit/s Upload. Im Schnitt lagen die Werte aber eher zwischen 1-2 Mbit/s im Download und bei 1 Mbit/s im Upload.
Auf dem HTC Desire mit O2 SIM-Karte konnte ich Signalstärke und Verbindungsart (GPRS, EDGE oder UTMS/HSPA) regelmäßig ablesen. Rein von der Abdeckung und der Signalstärke auf dem Smartphone machte das O2-Netz den wohl besten Eindruck auf der A1. Zwar wechselte O2 erst etwas später ins UMTS/HSPA Netz als Vodafone, dafür gab es ganz selten einen Fallback ins EDGE-Netz.
Bei T-Mobile habe ich den Empfangspegel und den Verbindungstyp ebenfalls gut im Auge behalten. Ohne die Surf-Qualität zu bewerten, da dies bei 3 Netzen gleichzeitig nicht möglich gewesen wäre. Ich würde T-Mobile auf dieser Strecke hinter O2 und Vodafone setzen, was die UMTS/HSPA Verfügbarkeit anbelangt. Die Versorgung mit UMTS/HSPA war nicht schlecht, aber doch noch häufiger mit EDGE ausgebaut, als O2 und Vodafone. Wenn man die Erfahrung mit den Autobahn-Tests der vorherigen Tage vergleicht, ist der dritte Platz für T-Mobile gerechtfertigt.
Am Hauptbahnhof schneiden alle Netze gut ab, bis auf E-Plus
Der kurze Aufenthalt am Düsseldorfer Hbf. wurde natürlich gleich genutzt, um alle Netze durchzuchecken. Wie an allen Bahnhöfen zuvor nahmen sich die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone und O2 kaum etwas, der einzige Unterschied lag mal wieder bei den Übertragungs-Geschwindigkeiten, beim Surfen merkt man aber keinen Unterschied. Alle Anbieter lagen diesmal relativ nah beieinander, wodurch ich keine explizite Empfehlung aussprechen kann. Die Werte pendelten beim Download zwischen 3 - 3,5 Mbit/s im Upload bei etwa 1 - 1,5 Mbit/s.
In Düsseldorf habe ich den E-Plus Stick endlich auch mal einem Praxistest unterzogen. Die Verbindungssoftware begrüßte mich noch auf dem Hauptbahnhof mit HSDPA. Lt. E-Plus sollen die HSDPA-Datenraten bis zu 3,6 Mbit/s schnell sein, doch davon war absolut nichts zu spüren. Die Geschwindigkeit lag - bei den aus Kassel bekannten - 400-600 kbit/s und beim Aufrufen von Webseiten mit vielen Bildern merkte man längere Ladezeit und konnte den Seitenaufbau verfolgen.
Das klingt jetzt sehr hart, ist es aber gar nicht. Es ist ein spürbarer Unterschied zur Konkurrenz zu erkennen, aber zum Surfen und E-Mails checken reicht das Tempo allemal, ohne frustriert auf einen langen Seitenaufbau warten zu müssen!
Doch noch richtig schnell mit E-Plus in Düsseldorf
Bislang habe ich das E-Plus Netz in meinen Test eher vernachlässigt, was der Objektivität nicht allzu gut tut, daher habe ich beschlossen die Fahrt von Düsseldorf nach Hamburg dem E-Plus Netz zu widmen. Vom Hauptbahnhof ging es mit dem Auto erst mal quer durch Düsseldorf, da wir aufgrund einer gesperrten Autobahnauffahrt nicht sofort weitergekommen sind.
Zunächst waren wieder nur die bekannten Übertragungsraten von 400-600 kbit/s im Download drin, doch als wir dann vom Düsseldorfer Hbf. entfernt waren, habe ich sogar Datenraten von über 1,5 Mbit/s empfangen. Leider schmierte der Surf-Stick in der Stadt auch einmal komplett ab, in solchen Fällen hilft nur: Surf-Stick ziehen, Software beenden, Surf-Stick anstecken und Software neu starten.
Gesagt, getan! Die Verbindung war schnell wieder hergestellt und zwar mit HSDPA. Beim Surfen, war der Seitenaufbau sehr zügig. Es machte wirklich Spaß mit E-Plus online zu sein, zumindest in Düsseldorf.
E-Plus: Leider nichts für die Autobahn
Als wir nach etwas „Innenstadt-Gekurve“ endlich auf der Autobahn waren, dauerte es nicht lang, bis die gute UMTS/HSDPA-Versorgung von E-Plus zu Ende war. O2 hat ja bereits auf dem Weg ins Ruhrgebiet eine solide Versorgung von UMTS/HSPA angezeigt, was nun auch mit dem Fonic Surfstick bei meinem Begleiter Patrick Jung zu sehen war. E-Plus meldete sich im Ruhrgebiet gelegentlich mit UMTS/HSDPA zurück, doch wenn man das O2-Netz und T-Mobile-Netz (auf dem iPhone) zum Vergleich heranzieht, sieht man noch deutliche Unterschiede zwischen E-Plus und den anderen Netzbetreibern.
Auf der Autobahn ließ sich das E-Plus Netz mit EDGE auch nicht wirklich zum Surfen nutzen, ein Seitenaufbau dauert immer eine ganze Weile. Nachdem der Akku meines Netbooks schlapp machte, habe ich auch eine kleine Pause eingelegt. Als wir auf Höhe Osnabrück angekommen waren, musste der Vodafone Stick zeigen, ob er dem E-Plus Netz so überlege ist, dazu habe ich einfach das 2. Netbook übernommen :)
Hotel auf der Autobahn buchen? Unmöglich!
Es war schon später Nachmittag und wir hatte noch gar kein Hotel in Hamburg gebucht, also mussten wir während der Fahrt erledigen, doch die Aufgabe erwies sich als schwieriger, als gedacht. Nachdem sich das E-Plus Netz auf dem ersten Teil der Strecke nicht gerade bewährt hat und surfen kaum möglich war, habe ich den Vodafone Surf-Stick angesteckt. Ich hoffte aber vergebens auf eine stabilere Verbindung.
Der Seitenaufbau dauerte ewig und da die Hotelpreise in Hamburg nicht gerade günstig waren, mussten wir einige Unterkünfte vergleichen. Da wir nur noch ein Netbook mit Akkukapazität hatte, musste ich mich alleine durch schlagen. Ein Blick auf die beiden Handys mit O2 und T-Mobile reizten nicht gerade die SIM-Karte zu wechseln, denn auch sie signalisierten nur eine schlechte EDGE-Verbindung, wie bei Vodafone. Die Verbindung war einfach nur langsam und wurde oft unterbrochen. Ich glaube wir haben über eine Stunde gebraucht, bis wir endlich das passende und nicht zu teure Hotel gebucht hatten. Es war also mehr eine Tortur auf dieser Strecke im Internet zu surfen! Hätten wir kein Hotel buchen müssen, hätten wir lieber geschlafen oder ein Buch gelesen.
Mein Fazit
Der längste Test-Tag ist vorbei, viele Eindrücke konnte ich wieder mitnehmen. Während die Autobahnen nur bedingt zum Surfen genutzt werden konnten glänzte das Ruhrgebiet mit relativ stabilen und schnellen Übertragungsgeschwindigkeiten. Wer also viel im Ruhrgebiet unterwegs ist, der wird mit O2 oder Vodafone sehr gut bedient sein, auch T-Mobile ist noch empfehlenswert. Wer sich für einen Tarif im E-Plus Netz entscheiden möchte, der wird in den Städten eine ganz passable UMTS/HSDPA-Versorgung vorfinden, auf Autobahnen, etwas außerhalb der Stadt muss halt relativ schnell mit einer schlechteren Verbindung gerechnet werden.
Die Autobahnen von Kassel ins Ruhrgebiet und weiter nach Hamburg waren bis auf wenige Lichtblicke (auf Höhe Osnabrück und Bremen) eine einzige Katastrophe. Egal welchen Mobilfunkbetreiber man gewählt hat, die Verbindung war langsam und nur mit vielen Unterbrechungen möglich, die den Seitenaufbau beim Surfen nicht selten auf über 1 Minute hinauszögerten.
Hier haben wohl noch alle Mobilfunkbetreiber einige Hausaufgaben zu machen, bevor ich für diese Strecken eine Empfehlung aussprechen kann. Vielleicht helfen dabei die neuen Frequenzen aus der Digitalen Dividende.
Den 5. Tag verbringe ich tagsüber im Coworking Büro Werkheim und mache mich Abend noch auf den Weg in die City für ein paar Speed-Tests :)
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