03.08.2010
Der erste Tag der großen Deutschlandrundreise führte mich mit der Regionalbahn von Kaufering (nähe München) in die verträumte Kleinstadt Furtwangen mitten im Schwarzwald.
Während man auf der Strecke von München nach Memmingen noch relativ stabil mobil surfen konnte, schlug dies auf den Strecken von Memmingen -> Ulm -> Donaueschingen in ein Meer von Funklöchern um. Im Nachhinein fällt mir nur ein plausibler Grund ein. Die Zugstrecke von München Richtung Memmingen schlängelt sich entlang einer Autobahn, während die anderen Strecken irgendwo durchs nirgendwo führen.
Unterwegs eine Katastrophe
Die meiste Zeit verbrachte ich auf den Gleisen, die mitten durch die "Pampa" führten. Während den Fahrten brach die Funkverbindung meist komplett ab und das nicht nur mit dem Surf-Stick im Vodafone Netz. Auch die Mobiltelefone, die im T-Mobile und O2 Netz eingebucht waren, verloren den Empfang parallel zum Surf-Stick komplett.
Der Grund für die schlechte Funkversorgung ließ sich bereits durch einen Blick aus dem Fenster erahnen. Weit und breit weder eine Straße, noch Zivilisation zu sehen, da wundert es auch nicht, dass die Mobilfunkbetreiber diese Zugstrecke noch nicht entdeckt haben :)
Bahnhöfe enttäuschten auch
Gut, man mag vielleicht sagen, der Surf-Stick tut es allemal um E-Mails unterwegs zu schreiben und in den Bahnhöfen zu versenden bzw. um neue E-Mails dort zu empfangen. Bei Vodafone und T-Mobile war dies jedoch zu kurz gedacht, denn oft stören die massiven Bahnhofs-Bauwerke die Funkverbindung dermaßen, dass sich auch die kurzen Aufenthalte kaum nutzen ließen.
Ganz extrem war es auf der Strecke Ulm -> Donaueschingen, dort wird der Surf-Stick zu einer harten Geduldsprobe und kann sogar bis zur absoluten Verzweiflung führen. Eine stabile und mobile Internet-Verbindung auf einer Regionalbahn Zugstrecke zu erwarten darf man im heutigen Mobilfunknetz einfach nicht!
Lichtblicke in den Städten Memmingen, Ulm & Donaueschingen
Die Aufenthaltszeiten in den größeren Städten Memmingen und Ulm ließen leider nur wenig Zeit um ausführliche Tests zu machen. Eines sei gleich gesagt, in den Städten, auch Donaueschingen, nehmen sich die Mobilfunkbetreiber kaum etwas. Alle Netzbetreiber versorgen die beiden Städte mit UTMS und HSPA. Die Details liegen hier eher, wer versorgt auch noch die Vororte, von denen die Pendler kommen, lückenlos mit UMTS/HSPA? Und wer bietet die besten Übertragungsraten?
Bei der Versorgung der Vororte gibt es einen klaren Sieger, der Vodafone heißt. Im direkten Vergleich zu O2 und T-Mobile liegt hier schon ein wahrnehmbarer Unterschied. Bei den Vororten um Ulm und Memmingen hob sich O2 von Memmingen Richtung Ulm nochmal von T-Mobile ab. Das zeigt wiedermal, dass O2 mittlerweile in einer anderen Liga als noch vor 5 Jahren spielt.
In Bezug auf die Übertragungs-Geschwindigkeiten sieht es jedoch anders aus. Hier kann sich T-Mobile mit Abstand vor der Konkurrenz behaupten. Die Datenraten liegen im Schnitt um etwa 1 Mbit/s höher, als bei den Konkurrenten O2 und Vodafone. Was also heißt: Wo T-Mobile UMTS/HSPA anbietet, dort sind "die Pinken" meist schneller als die Konkurrenz.
Stellt man O2 und Vodafone noch direkt gegenüber, gewinnt O2 minimal vor Vodafone. Die Geschwindigkeiten lagen bei den beiden aber meist zwischen 1,5 und 2,5 Mbit/s. T-Mobile schlägt hingegen häufig mit Datenraten von 3 - 4,5 Mbit/s zu.
Mein Fazit
Wer täglich mit der Regionalbahn längere Zeit pendelt, sollte zuvor sein Handy eine komplette Fahrt zur Hand nehmen und regelmäßig den Empfang überprüfen. Kommt es hier schon zu häufigen Funklöchern, rate ich Ihnen ganz ehrlich von einem Surf-Stick ab. Sollte die Funkversorgung gut sein, kann sich ein Surf-Stick zumindest für E-Mails empfehlen. Wie gut ein Surf-Stick fürs mobile Surfen genutzt werden kann, lässt sich so pauschal leider nicht sagen.
Während der gesamten Zugstrecke hat Vodafone den besten Eindruck hinterlassen, wenn man das so überhaupt sagen darf. Im Vergleich zu T-Mobile und O2 war meine Route mit Vodafone deutlich besser mit UMTS/HSPA versorgt. Bei den Funklöchern waren alle Netze gleichermaßen betroffen.
E-Plus habe ich für diesen Test vernachlässigt, da ich diesen bereits vor einem Jahr mit absolutem Misserfolg auf dieser Strecke getestet habe.