Ich bekomme immer wieder die Frage gestellt:
Gibt es mobile Internet Tarife mit Surfstick ohne Drosselung bzw. Limit?
Nein!
Warum nicht ohne Drosselung?
Warum gibt es eigentlich keine mobilen Internet Flatrates und Prepaid-Tarife mit Surfstick ohne Drosselung oder Limit? Ganz einfach: Das Mobilfunknetz ist ein sog. Shared Medium, bei dem sich alle aktiven Kunden die Kapazitäten teilen müssen. An sich besteht ein Mobilfunknetz aus ganz vielen einzelnen Funkzellen bzw. Funkmasten. Jede dieser Funkzellen versorgt ein gewisses Gebiet mit Handyempfang und mobilen Internet und jede hat eine physikalische Leistungsgrenze. Wir erleben sie jedes Jahr am 1. Januar kurz nach Mitternacht, wenn zu viele Handynutzer gleichzeitig Neujahrsgrüße per SMS oder Anruf versenden. Die Netze sind zu diesem Zeitpunkt einfach überlastet. Im Alltag ist das Netz meist ausreichend für SMS und Telefonate gerüstet, aber bei mobilem Internet sieht es anders aus! Die Drosselung soll bei Surfstick Tarifen genau die Überlastung der Datennetze verhindern. Würde es Surfsticks ohne Drosselung geben, würden wenige Kunden pro Funkzelle genügen, um das Netz zu überlasten.
Geschwindigkeiten DSL- und Kabel-Internet vs. mobiles Internet
Während wir bei DSL- und Kabel-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von bis zu 16.000, 50.000 oder gar 100.000 kbit/s verwöhnt werden, hinken die Geschwindigkeiten im mobilen Datennetz der Festnetzleitungen deutlich hinterher. Erst seit 2011 sind in einer Funkzelle Geschwindigkeiten von bis zu 42,2 Megabits pro Sekunden (~ 42.200 kbit/s) möglich. Doch Vorsicht - wie bereits erwähnt - im Mobilfunk handelt es sich um ein Shared Medium, also müssen sich alle aktiven Kunden diese Leistung teilen.
Doch das ist nicht das einzige Problem. Die Datennetze sind unterschiedlich schnell ausgebaut. Nicht jede Mobilfunkzelle ist mit 42,2 Megabits pro Sekunde ausgestattet. Je nach Netzbetreiber und Standort gibt es noch Funkmasten, die nur 1,8 Mbit/s, 3,6 Mbit/s, 7,2 Mbit/s, 14,4 Mbit/s oder 21,6 Mbit/s leisten. Und wieder gilt: Diese Leistung stehen allen aktiven Kunden einer Funkzelle zur Verfügung!
Zur Verdeutlichung der Problematik: Bei einem DSL- oder Kabel-Anschluss nutzen Sie ganz alleine die maximal-verfügbare Geschwindigkeit, während sich bei mobilem Internet viele Kunden die Leistung gleichzeitig teilen müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass man die tatsächliche Kunden-Anzahl in der jeweiligen Funkzelle gar nicht herausfinden kann.
Probleme wenn Surfstick Tarife ohne Drosselung / Limit angeboten werden
Nehmen wir mal an, es gäbe Surfstick Tarife ohne Drosselung / Limit und pro Funkzelle würden fünf Kunden permanent Daten mit 5 Mbit/s aus dem Netz laden wollen. Ein Sendemast mit 42,2 Mbit/s hält dieser Last noch Stand, aber bei 7,2 Mbit/s wäre die Funkzelle schon komplett ausgelastet. Jetzt möchten weitere fünf Kunden nur kurz Ihre E-Mails checken. Sie sehen selbst, dass bei einer 7,2 Mbit/s Funkzelle die Kapazität vorne und hinten nicht ausreicht. Das Ergebnis: Die Geschwindigkeit der fünf Download-Kunden würde an sich schon deutlich zurückgehen. All das zum Ärger der fünf Kunden, die eben nur die E-Mails checken möchten und sich dabei mit langen Ladezeiten herumschlagen müssten.
Jetzt haben wir nur mal die Surfstick Nutzer betrachtet. In der Realität muss ein Funknetz Telefonate, SMS, mobile Internet Anfragen von Smartphones und Surfsticks zur gleichen Zeit verarbeiten. Vor allem der Smartphone Boom sorgt für eine starke Belastung der Mobilfunknetze. Der kontinuierliche Netzausbau mit höheren Geschwindigkeiten reicht sogar oft nicht aus um dem Smartphone Boom in den Griff zu bekommen. Gäbe es nun mobile Internet Flatrates mit Surfstick ohne Drosselung, so gäbe es wohl nur noch langsame Netze und das will ja auch niemand.
Ich denke, Sie können nun gut nachvollziehen, warum eine Drosselung bzw. ein Limit für mobile Internet Tarife mit Surfstick notwendig ist!
Sie haben noch Fragen? Nutzen Sie einfach das Kommentarformular direkt unter diesem Artikel.
- Anmelden um Kommentare zu schreiben
Kommentare
11 Kommentare vorhandenSo ein Quatsch, dann könnte man die Drosselung ja auch erst dann schalten, wenn sich zu viele Nutzer in einer Funkzelle aufhalten. Zumindest sollte die Drosselung nicht soweit gehen, das man das Internet nicht mehr benutzen kann, das ist aber leider der Fall. Die Drosselung auf GPRS ist so extrem, das man nicht einmal mehr das Wetter abfagen kann. Die Websites sind heutzutage nunmal recht komplex durch hochaulösende Grafikinhalte. Bei einer Drosselung kommt weniger durch, als damals mit einem V92 Analogmodem und das kann irgendwie nicht sein, das ist die reine Gier der Provider. Wenn man manchen Monat sein Datenvolumen nicht aufbraucht, verfäll es einfach, zumindest das könnte man dem Kunden für den Folgemonat gutschreiben, wird aber auch nicht gemacht. Aber sobald ein Bit zuviel an Daten fließt schalten die Geier die Drosselung auf.
Ihre Erklärung ist absolut oberflächlich und unsachlich. Denn für die Bandbreite den Turms ist es nebensächlich, ob der Kunde im moment noch Datenvolumen zu verfügung hat oder nicht. Bandbreite ist entweder voehanden oder nicht. Das Gechäft mit dem Volumen ist eben nichts anderes als ein Geschäft. Das Problem besteht darin, dass Telekommunikationsunternehmen Leistungen verkaufen, die de Fakto nicht vorhanden sind. Denn wenn wie in ihrem beispiel gezeigt hinreichend viele Menschen gleichzeitig auf die Resource Bandbreite zugreifen, so können die zugesicherten Geschwindigkeiten nicht erreicht werden. Dass das etwas mit Datenvolumen zu tun hat ist ein trugschluss. Im Internet ist es ähnlich wie in der Autobahn: es gibt bestimmte stoßzeiten und tiefzeiten. Die optimale lösung wäre daher Die Kosten nicht vom verbrauchten Volumen abhängig zu machen (schließlich wird es kaum jemanden stören, wenn einzelne Kunden um 3 Uhr nachts das Internet nutzen, egal, wie viele Daten transportiert werden) sondern von der Tageszeit. Der Fall vom bösen User, der Tag und nacht das Internet "verbraucht" und damit den guten "normaluser" vom emails Checken abhält ist ein Werbemythos. Das internet ist heutzutage ein Multimedia Geschäft und Telekommunikationsunternehmen verkaufen Bandbreiten, die sie zu stoßzeiten nicht einhalten können.
Ich benutze einen lächerlichen Ja-Surfstick mit dem Anbieter T-Mobile und habe selbst über das Datenvolumen ungedrosseltes Internet. Vielleicht liegt dass da dran, dass in meiner Gegend sehr wenige das Netz benutzen aber im Monat kann ich da locker auf 30 Gb Down-/Upload kommen. Und das für 15 Euro/Monat!
wieder einmal mehr für die volksverblödung :) vielen dank!!
gehn sie doch mal nach amerika und "recherchieren" mal anständig und zwar mit verstand!
auswendig lernen zählt nicht ;)
Moin
Dann stell ich mir nur die Frage warum nicht mehr Funkzellen gebaut werden.
Stattdessen kommt immer mehr maxspeed was ich totalen schwachsinn finde.
zb bei Vodafone: was hab ich von 28.8Mbit/s wenn das Volumen eh in null komma nix aufgebraucht ist oder ich mit Jedem was ich machen will eh geizen muss?
Da würden mir auch 2Mbit reichen aber dann ohne Drosselung.
In Österreich geht es doch auch ohne Drosselung siehe hier [url]http://shop.telering.at/001/1_1_1/10026/index.html?WT.mc_id=AF09071002&zanpid=1628604834532283392[/url] und das für 12 euro im Monat.
Warum nicht hier? Das geht doch seit Jahren schon so. Und so langsam fange ich mich auch an zu fragen warum nicht wenigstens das Volumen vergrössert wird.
Für mich sieht das mehr so aus als wenn die mit wenig Aufwand viel Geld erwirtschaften wollen.
Hallo Chris,
meine Worte in Ihrem Mund. Genau das habe ich diese Woche auch bei den neuen Vodafone MobileInternet Flat Tarifen bemängelt.
Es ist ja nicht schlecht, wenn die vorhandenen Sendeanlagen mit modernster Technik ausgestattet werden und somit auch mehr Speed für alle Nutzer der Funkzelle bereitstellt, allerdings ist die Vermarktungsstrategie dieser Speed-Zuwächse gegenüber den Kunden nicht fair. Denn von den beworbenen 21,6 Mbit/s, 42,2 Mbit/s oder mehr bleibt im besten Fall gerade mal etwas über 10 Mbit/s übrig. Vermarktet werden die theoretischen Maximalwerte, die sich alle Kunden teilen müssen.
Und Sie haben Recht, was nützen 21,6 Mbit/s, wenn ab 3 GB Datenverbrauch im Monat schon Schluss ist? Leider nichts. Das Problem ist sogar: Anstatt mehr Datenvolumen draufzupacken, wird sogar in neuen Tarifen Datenvolumen abgezogen und mehr Speed draufgepackt. ich versteh das im Moment auch nicht. Ein ordentliches Statement seitens der Netzbetreiber bekomme ich leider auch nicht.
Wenn die Netzbetreiber deutschlandweit die Anzahl der Funkzellen erhöht, dann würde das Unmengen von Geld verschlingen. Zunächst muss ein geeigneter Ort gefunden werden, dann evtl. ein Funkmast installiert werden, wenn die Antenne nicht auf ein Gebäude platziert werden kann. Zu guter Letzt muss der Sendemast mit dem Internet verbunden werden. Für Highspeed mit LTE muss die Sendeanlage dann auch noch mit Glasfaser verbunden werden. Diese ganzen Baumaßnahmen sind mehr oder weniger sehr teuer. Das Ende vom Lied: Die Netzbetreiber müssten die Preise wieder erhöhen, damit sich der Ausbau lohnt. Doch die Kundschaft will natürlich keine höheren Preise bezahlen. Es ist also eine Zwickmühle.
Wir müssen wohl erst mal damit leben und auf LTE hoffen. Denn mit LTE wird zusätzliche Bandbreite zur Verfügung stehen. Zudem sind die Kosten für den Datentransfer mit LTE wesentlich günstiger für die Netzbetreiber. Hoffen wir, dass wir als Kunden auch bald davon profitieren.
Viele Grüße,
Ingo Just
ach so ich verstehe . aber ich verstehe nicht warum man für 5 gb 20 euro und mehr bezahlen muss weil 5 gb sind wenn man es so sieht sehr schnell weg wenn man nicht aufpasst . ich finde wenn es nur bis 5 gb geht dann ist es auch nicht mehr wie 5 euro wert ich muss oft arbeitsbedingt viel herunterladen und da gehen gut und gerne mal am tag 3 bis 4 gb drauf und bumms inerhalb von einen tag hat man das volumen weg mehr wie 5 euro ist meines erachtens nicht drin ^^
Hallo,
mobiles Internet ist nicht dafür gemacht und ausgelegt, dass einzelne Personen große Datenmengen herunterzuladen. Für diese Zwecke kommen Sie wohl nicht um einen Festnetzanschluss herum. Leider haben sich die Preise für 5 GB bei durchschnittlich 20,- Euro eingependelt.
Das könnte sich ändern, wenn 2013 das Mobilfunknetz mit LTE eine gute Abdeckung erreicht. Denn im LTE-Netz sind höhere Geschwindigkeiten möglich und auch die Kosten der Datenübertragung sind für die Netzbetreiber billiger als im 3G-Netz (UMTS/HSPA). Ob 5 GB dann allerdings 5 Euro kosten werden, lässt sich nicht vorhersagen!
Viele Grüße,
Ingo Just
Hallo Ingo
Nix zu Danken :)
Ich freu mich schon auf dein Bericht übe diese SpeedOn Option der Telekom..
LG
Der stamm kunde INTER " :)
Hallo INTER,
vielen Dank für die Info zu SpeedOn. Bisher wusste ich nichts von der Option. Werde mich an die Recherche machen und darüber zeitnah berichten!
Grüße,
Ingo
Ah Leute ,sowas muss man schon wissen'" Das kein stick gibt mit Drosslung
der Tariff hat bespiel XXX GB wenn alles aufgebraucht ist kommt eine SMS /
Dann heißt es sie surfen jetz mit ein Reduzierten geschwindkeit 64 kbits. upload 16 kbits.
Das linke Ohr geht rein und Rechte Ohr geht raus." :)
Aber Ingo es gibt auch bei Telekom den Speedon Button Sobald bzw das XXX aufgebraucht ist kann wieder mit
ein Gebühr von 14.95 Aufgehoben.
Und wieder hat man die volle geschwindkeit.
Villeicht kannst du mal ein Artkel schreiben über diese Speeon der Telekom.
Würde mich sehr darüber freuen".