Eine häufige Frage, die sich viele Interessenten stellen: Kann ich mit meinem Surfstick auch Skype und ICQ nutzen? Die Frage ist durchaus berechtigt, denn sehr viele Anbieter mobiler Internet Tarife schließen die Nutzung von Instant Messaging (IM)und Voice over IP (VoIP) aus, zumindest steht es so im Kleingedruckten.
Die Nutzung von Skype ist nur bei T-Mobile (D1) gesperrt, sonst nicht!
Für viele Internet-Nutzer ist Skype ein super Programm um kostenlos mit Freunden und Familie zu telefonieren. Auf diesen Service möchte man natürlich nicht verzichten, wenn man mit einem Surfstick mobil im Internet ist. Muss man auch nicht, denn in den Netzten von Vodafone, O2 und E-Plus können Skype-Telefonate problemlos geführt werden, auch wenn viele Surfstick Anbieter in diesen Netzen Voice over IP Dienste ausschließen.
Datentarife im T-Mobile Netz können für Skype Telefonate leider nicht genutzt werden. Hier wird nach 1-3 Sekunden die Sprache technisch verzerrt, wodurch der Gesprächspartner nicht mehr verstanden wird. Skype reagiert auf den Effekt, in dem das Programm eine mangelhafte Datenverbindung meldet. Wie T-Mobile hier vorgeht, kann ich mir derzeit nicht erklären. Fakt ist, dass T-Mobile den Sprachverkehr über Skype herausfiltern und unterbinden kann, das ist auch unabhängig vom genutzten Port.
Für Tarif im Vodafone, O2 und E-Plus Netz gilt:
Die wichtigste Voraussetzung für eine gute Sprachqualität und unterbrechungsfreie Verbindung ist ein UMTS-Netz mit HSPA-Ausbau (was mittlerweile bei allen Netzbetreibern gegeben ist, außer bei E-Plus). Durch die 3G Mobilfunktechnologie (UMTS und HSPA) lassen sich die benötigten Datenmengen für das Gespräch schnell übertragen.
Ich selbst nutze Skype regelmäßig mit meiner mobilen Internet Flatrate im Vodafone Netz und es funktioniert mit einer erstaunlich guten Qualität. Für Surfstick Flatrate Tarife gilt allerdings: Vorsicht beim Highspeed-Datenvolumen. Ist dieses aufgebraucht, wird die GPRS-Bandbreite wohl nicht für unterbrechungsfreie Telefonate ausreichen.
Instant Messaging funktioniert in allen Netzen einwandfrei!
Instant Messaging Programme, wie ICQ, MSN oder auch der Skype Chat erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Internet-Nutzern. Die Nutzerzahl ist sogar noch größer als bei Voice over IP Programmen. Auch hier möchte niemand mit seinem Surfstick auf ICQ und Co. verzichten. Muss man auch nicht! Instant Messaging wird bei keinem Netzbetreiber geblockt. Die Nutzung ist auch im T-Mobile Netz problemlos möglich. Dabei ist für Instant Messaging nicht mal ein UMTS-Netz Voraussetzung.
Bei Instant Messaging Diensten werden immer nur dann Daten übertragen, wenn eine Text-Nachricht dem Gegenüber gesendet werden soll. Hier spielt Verzögerung weniger eine Rolle, im Gegensatz zu Telefonaten. Das heißt: Auch wenn Ihr Verbindungsprogramm nur GPRS oder EDGE Empfang signalisiert, wird Ihre Nachricht bei Ihrem Gesprächspartner ankommen, ggf. mit etwas Verzögerung.
Warum schreiben die Anbieter dann so etwas ins Kleingedruckte?
Die Antwort ist relativ banal, denn Instant Messaging und Skype Telefonate sind direkte Konkurrenz zum Kerngeschäft von Mobilfunkanbietern. Die Netzbetreiber verdienen Ihr Geld wenn Kunden telefonieren und SMS verschicken. Am liebsten würde Ihnen jeder Anbieter einen eigenen Tarif unterjubeln, um noch mehr Geld mit Ihnen zu verdienen. Bei verunsicherten Kunden klappt das auch, weil Sie befürchten, Skype Telefonate und Instant Messaging würden ihnen extra in Rechnung gestellt. Aber das ist natürlich nicht der Fall! Für die Nutzung von Skype, ICQ und Co. fallen definitiv keine Extra-Kosten an!
Des Weiteren stimmen die Fußnoten bzw. das Kleingedruckte beim Vergleich zwischen den mobilen Internet Anbietern nicht wirklich überein. Manchmal heißt es: Die genannten Dienste "sind ausgeschlossen", "können seitens des Netzbetreibers technisch unterbunden werden" oder "sind nicht gestattet". Jede dieser Formulierungen kann im Endeffekt anders ausgelegt werden, wodurch die Kunden noch mehr verwirrt werden.
Manche Anbieter schließen auch nur Voice over IP aus, manche: Instant Messaging, Voice over IP und P2P-Verbindungen. Die Inkonsistenz ist ein klares Indiz dafür, dass die Anbieter in die Fußnoten schreiben was sie wollen. Hauptsache der Kunde wird vor der Nutzung der VoIP und IM Dienste abgeschreckt. Übrigens, wenn Sie sich beim mobilen Internet Anbieter telefonisch über die "Wahrheit" informieren, bekommen Sie die gleiche Antwort, wie im Kleingedruckten. Es gilt auch: Glauben Sie nicht alles was Sie hören!
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Kommentare
7 Kommentare vorhandenIch habe einen Surfstick von Vodafone und benutze regelmäßig Voice over IP (Internet-Telefonie) und die Verbindung ist immer stabil und ich spare dadurch bares Geld und kann billiger telefonieren. Ich weiß, dass am Land die Verbindungen nicht so ausgezeichnet sind, wie hier in Köln, aber ich denke Voice over IP sollte trotzdem funktionieren. Damit ist man nicht gezwungen Skype, Live Messenger, Facebook, etc. zu verwenden! Ich bentutze den VoIP Anbieter Ventengo und bin absolut zufrieden.
Hi,
da ich beruflich nächstes Jahr in eine andere Stadt muss und von meiner Familie getrennt bin möchte ich mir auch einen Surfstick zulegen für das SKYPEEN mit meiner Familie.
Aber wenn ich mir einen besorge - Wie lange kann ich den mit dem Skypeen bis z.B. 1 gb oder 1/2 gb verbraucht ist? Da die meisten die langsameren Geschwindigkeiten danach annehmen und das ist ja mit der langsameren Geschwindigkeiten nicht mehr vernünftig möglich.
Eher fraglich, ob diese "Klauseln" überhaupt tatsächlich jemals rechtliche Gütligkeit hatten.
Wo kein Kläger, da kein Richter.
Ich lasse mir von meinem DSL-Anbieter ja auch nicht vorschreiben, welches Betriebssystem ich verwende oder welche Webseiten ich mir anschaue.
Wenn manche Anbieter ein Problem damit haben, dass man VoIp und IM nutzt, dann sollen sie es ganz einfach bleiben lassen, solche Produkte auf den Markt zu werfen und die hier frei werdenden Kapazitäten in ihr Kerngeschäft mit einbinden um diesen zu stärken und zu erweitern - mene Meinung so am Rande ^^
Ich habe mich auf meinem Blog auch lang und breit mit dem Thema auseinander gesetzt. Bei allen Anbietern (ausser einige Discountern) ist VOIP ( z.B. skype) und IM laut AGB verboten. Bei der Telekom habe ich auch mal in Foren gelesen, dass diese Angebote sogar gesperrt wären. MCSim hat sogar eine offizielle Strafgebühr von 20,- PRO MEGABYTE in den AGB, falls man Skype und Co. nutzt. In wie fern diese Strafe durchgezogen wird, ist mir nicht bekannt.
Ich habe um auf Nummer sicher zu gehen meinen Anbieter gewechselt. Gerade wenn man per Smartphone viel VOIP nutzt, bin ich da gerne auf der sicheren Seite.
Dass die Kosten für "Überwachung" viel zu hoch sind, bringt mir wenig, wenn ich eine Vertragsstrafe bezahlen muss und/oder meinen Anschluss verliere (Kündigung). Dann lieber Wechseln zu einem VOIP-freundlichen Anbieter und gleich noch den Wechselbonus mitnehmen ;-)
Zu bedenken ist auch, dass Programme wie PingChat, WhatsApp usw. eigentlich auch in die Sparte IM gehören.
mfg Bätschman
Hallo Bätschman,
vielen Dank für Ihren Kommentar! Sie haben Recht, die rechtliche Frage ist mit diesem Artikel nicht beantwortet! Im Endeffekt ist die Frage, wie der Satz "Die Nutzung von Voice over IP und Instant Messaging ist ausgeschlossen." (aus McSIM AGB) rechtlich zu bewerten ist. Ist es wirklich ein Verstoß gegen die AGB, wenn die Dienste ausgeschlossen sind, aber genutzt werden können?
Es herrscht ja kein direktes Verbot, genauso wenig versuchen die Netzbetreiber es technisch zu unterbinden. Außerdem gibt es gleichwertige Angebote, in denen folgende Passage zu VoIP und IM in den AGB steht: "können seitens des Netzbetreibers technisch unterbunden werden". Dies würde ja heißen, dass es solange möglich ist, bis es vom Netzbetreiber tatsächlich unterbunden wird.
Zu McSIM: Da haben Sie leider Unrecht! McSIM droht keinesfalls mit einer Strafgebühr! Sie sollten allerdings auch wissen, dass es hier nur um den Surfstick Tarif geht, nicht um den Smartphone Tarif von McSIM. Ich habe die AGB aufgrund Ihrer Meldung nochmals gründlich geprüft und nichts von der genannten Strafgebühr gelesen.
Es liest sich allgemein so, als würden sie über Smartphone Tarife berichten, oder habe ich etwas falsch verstanden?
Viele Grüße,
Ingo Just
Hallo Flo,
vielen Dank für Ihren Kommentar! Ihre Bedenken kann ich durchaus verstehen, denn laut AGB ist die Nutzung von Voice over IP und Instant Messaging oft aus dem Leistungsumfang ausgeschlossen. Ich wollte lediglich die oft gestellte Frage beantworten, ob VoIP und IM-Dienste funktionieren oder nicht.
Ich bin der Meinung, dass diese Formulierungen in den AGB nur zur Verunsicherung der Kunden stehen. Die Verfolgung der Datennutzung würde sicherlich möglich sein, aber wohl nicht im Verhältnis von Aufwand zu Kostenentschädigung stehen. Des Weiteren wäre das für jeden Netzbetreiber eine Blamage wenn entsprechende Rechtsstreite öffentlich werden sollten.
Natürlich kann ich hier keine 100%ige Entwarnung geben, vor allem da die AGB der Anbieter individuell auf das Angebot erstellt wurden.
Viel Grüße,
Ingo Just
Es ist also technisch möglich, die genannten Dienste zu nutzen. Verstoße ich damit aber nicht gegen die Vertragsbedingungen (ob da jetzt "nicht gestattet" oder "ausgeschlossen" steht, ist ja egal. Das setzt noch nicht voraus, dass die Nutzung auch technisch unterbunden wird)? Kann mich der Provider infolgedessen sperren oder gar Ersatzzahlungen (oder wie auch immer die Juristen das schimpfen wollen) verlangen?
Außerdem: Nur, weil die Nutzung von den Anbietern (momentan noch ?) toleriert wird, heißt das nicht, dass die Provider keine Möglichkeit hätten, den entsprechenden Traffic als solchen zu identifizieren.
(Mein) Fazit:
vertraglich verboten
technisch (noch) nicht unterbunden
nicht "heimlich" zu nutzen
Und nein, ich bekomme hier keine Provision von irgendwem für's Angst machen.
viele Grüße
Flo