Die Versteigerung der Funkfrequenzen aus der Digitalen Dividende ist voll im Gange und die Preise steigen und steigen. Doch bitte, bitte nicht zu viel bieten! Aber warum eigentlich?
Die Frage ist gut! Warum sollen keine zu hohen Gebote für die Funkfrequenzen abgegeben werden? Der Finanzminister würde sich doch über einen hohen Erlös freuen und damit auch der Staat - also "wir". Ob "wir" davon wirklich etwas haben, möchte ich an dieser Stelle bezweifeln *hust* Griechenland *hust*, aber das tut hier nichts zur Sache. Wenn wir uns das ganze mal genau ansehen, dann profitieren wir mehr, wenn die Preise für die Funkfrequenzen nicht zu hoch getrieben werden.
Erinnern wir uns doch mal kurz an die Versteigerung der UMTS-Frequenzen im Jahr 2000. Für sechs Frequenzbänder wurden über 50 Milliarden Euro ausgegeben. Diese immensen Summen führten dazu, dass 2 Auktionsgewinner kein Geld mehr für den UMTS-Ausbau zur Verfügung hatten. Die Frequenzen mussten sogar zurückgeben werden. Auch die vier deutschen Mobilfunkbetreiber hatten an den hohen Lizenzkosten hart zu knabbern.
Das Endergebnis spiegelte sich in einem sehr langsamen Ausbau von UMTS wieder, denn mit den Lizenzkosten waren noch keine Funkmasten aufgestellt. Die Geschäftskassen der Mobilfunkbetreiber waren dermaßen belastet, dass man erst 7-9 Jahre nach der Frequenzversteigerung von einem einigermaßen vernünftigen UMTS/HSPA-Ausbau sprechen kann.
10 Jahre später das gleiches Spiel?
Seit der Frequenzversteigerung der UMTS-Lizenzen sind nun 10 Jahre ins Land gestrichen und nun stehen unter anderem die Frequenzbänder der Digitalen Dividende unter dem Hammer. Obwohl diesmal deutlich größere Frequenzspektren versteigert werden, sind sich Experten einig, die Erlöse werden im unteren Milliardenbereich liegen. Das ist schon mal gut, denn je weniger die Frequenzen kosten, desto mehr Geld steht für den Ausbau von mobilen Breitband Internetzugängen zur Verfügung. Nun habe ich die eigentliche Frage nach dem "Warum" schon beantwortet. Dazu sollte aber noch gesagt werden, dass mehr Geld für den Ausbau (hoffentlich) auch einen zügigeren Ausbau impliziert. Aber das müssen wir abwarten.
Noch ist die Frequenzversteigerung nicht vorüber und seit dem die 1 Milliarde geknackt wurde, geht der Bieterkampf erst richtig los. Zum Ende des 10. Versteigerungstages (76 Runde) liegen die Gebote bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Mal sehen wie Mobilfunkbetreiber die neue Woche angehen, hoffentlich nicht so rasant wie die letzte Woche aufgehört hat. Wir werden sehen und ich halte Sie natürlich auch wieder hier auf surfstickvergleich.com auf dem Laufenden. Stay tuned :)
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