Am 9. Tag nimmt die Versteigerung der freien Funkfrequenzen ordentlich Fahrt auf. Die Gebote stiegen allein heute um über 350 Mio. Euro!
*Aktualisiert* Zum Ende des 9. Versteigerungstages liegen zwischen der 66. und 72. Versteigerungsrunde satte 353 Millionen Euro. Besonders umkämpft sind nach wie vor die Frequenzen in den 800 MHz-Bereichen. Hier liegen die Gebote für Block A bis F bereits bei insgesamt über 1,1 Milliarden Euro.
Im Vergleich zur Gesamtsumme von 1,32 Milliarden Euro bieten die Mobilfunkbetreiber für die übrigen Frequenzen wohl eher Peanuts-Beträge. Die Bietsummen für die Frequenzen in den 2,6 GHz-Bereichen übersteigen nicht mal 7 Mio. Euro pro Block. Dahingegen kostet jeder der 800 MHz-Blöcke schon zwischen 160 und 195 Mio. Euro pro Block. Und man kann davon ausgehen, dass es bei den Preisen nicht bleiben wird. *Aktualisiert*
Warum werden die 800 MHz Frequenzen überhaupt versteigert?
Bei diesen Frequenzen handelt es sich um die freigewordenen Frequenzspektren aus der digitalen Dividende. Vor ein paar Jahren wurde hier noch das analoge TV-Signal ausgestrahlt. Die digitale Technik sorgte für eine effizientere Nutzung der Frequenzspektren. Dadurch wird dieses Frequenzband nicht mehr benötigt und kommt nun unter den Hammer. Die Frequenzen sind besonders interessant für die Mobilfunkbetreiber und sollen für den mobilen Breitband-Internet Ausbau genutzt werden.
Warum sind die 800 MHz Frequenzen so begehrt?
Niedrige Frequenzen haben die Eigenschaft eine weitere Reichweite zu haben. Außerdem durchdringen sie Hindernisse, wie Bäume und Gebäude einfacher als höhere Frequenzen. Damit sind für die Funkversorgung in den 800 MHz-Bereichen deutlich weniger Funkmasten notwendig. Das ist die beste Voraussetzung für den Ausbau mobiler Breitbandzugänge auch im ländlichen Gebiet. Alle Anbieter haben natürlich ein großes Interesse kostengünstig ein flächendeckendes Funknetz für schnelle Datenraten anbieten zu können. Genau das spiegelt sich auch in den Bietsummen wieder, die die Netzbetreiber bereit sind auszugeben.
Unterschied zu den UMTS-Frequenzen
Für UMTS werden derzeit Frequenzen im 1.800 MHz und 2.000 MHz Bereich eingesetzt. Damit haben diese Frequenzen eine deutlich geringere Reichweite und Durchdringung. In der Praxis müssen also viel mehr Funkmasten aufgestellt werden um das gleiche Gebiet abzudecken. Vor allem im ländlichen Bereich sind diese Investitionen nicht wirtschaftlich und wurden deshalb nur teilweise oder überhaupt nicht angegangen.
Die Auktion dauert nun 9 Tage. Es werden wohl noch einige Tage und viele Gebotsrunden folgen. Ich bin gespannt in welche Sphären die Preise getrieben werden. Natürlich werde ich am Ball bleiben und berichten. Bis bald auf surfstickvergleich.com
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