Alle Jahre wieder testet die Fachzeitschrift Connect zusammen mit dem Mobilfunkspezialisten P3 communications die deutschen Mobilfunknetze. Dank einer neuen Methode konnte Connect die mobilen Datennetze wesentlich umfangreicher testen, als bisher. Der Boom von Surfsticks, Netbooks und vor allem Smartphones á la iPhone und Co. machen eine mobile Breitbandversorgung immer wichtiger. Im Connect Netztest galt es herauszufinden, wer das beste, schnellste und zuverlässigste Datennetz in Deutschland anbietet.
Als Titelverteidiger musste sich dieses Jahr wieder einmal Vodafone mit dem besten Datennetz 2009 in Deutschland gegen T-Mobile, O2 und E-Plus behaupten. Wie die Roten abgeschnitten haben, erfahrt Ihr später.
E-Plus das ewige Schlusslicht
Das E-Plus (noch) das schlechteste Datennetz von allen hat, ist kein Geheimnis. Hier haben die Grünen noch einiges an Boden gut zu machen, was das Testergebnis von Connect auch dieses Mal gezeigt hat. Egal ob man im Internet surft, E-Mails versendet und empfängt oder Dateien aus dem Internet herunterlädt oder gar hochlädt, beträgt die Session-Zeit, also die Dauer der Übertragung meist ein vielfaches länger als bei der Konkurrenz.
Dies spiegelt sich auch in der Übertragungs-Geschwindigkeit wieder, die in der Stadt durchschnittlich 1,1 Mbit/s und auf dem Land nur 0,45 Mbit/s beträgt. Auch der Anteil an Breitband-Geschwindigkeiten von mehr als 1 Mbit/s liegt in der Stadt bei nur 46%, das ist nur halb so viel wie bei Vodafone. Auf dem Land sieht es mit knapp 14 % Bereitbandversorgung noch viel schlechter aus!
Fazit: E-Plus hat sich für die nächsten zwei Jahr viel vorgenommen, das Datennetz mit HSPA-Technologie auszubauen, aber noch müssen sich die Grünen der Konkurrenz ganz klar geschlagen geben. Mobile Internet Tarife vermarktet E-Plus über die Marke BASE.
T-Mobile verliert den zweiten Platz
Beim Netztest 2010 findet sich T-Mobile nur noch auf Platz 3 hinter O2 wieder, was ich im Vorfeld auch vermutet habe. Bereits im Sommer, als ich mit surfstickvergleich.com durch Deutschland getourt bin, musste sich der rosa Riese bei der Verfügbarkeit von UMTS-Netzen auf dem Land dem blauen Konkurrenten geschlagen geben. Weiteren Boden verliert T-Mobile bei der Erfolgsrate von E-Mail und Datei-Transfers gegenüber Vodafone und O2. Ursache sei eine sporadische Trennung der IP-Verbindung, die in wenigen Fällen zu Folgefehlern und daher zu einer niedrigeren Erfolgsrate führt.
Beim Aufruf von Internet-Seiten lässt die Telekom die blaue Konkurrenz aber noch gut hinter sich, die Webseiten werden bei allen drei Testseiten schneller geladen, nur Vodafone unterbietet die Werte von T-Mobile. Das lässt sich natürlich auch auf die exzellenten Übertragungs-Geschwindigkeiten zurückschließen, die in der Stadt sogar Vodafone in den Schatten stellen. Es wurden sogar rekordverdächtige Peaks von 12 Mbit/s gemessen. Wäre da nicht der wesentlich niedrigere Breitbandausbau auf dem Land, hätte der rosa Riese im Datennetz-Test zumindest O2 in Schach gehalten.
Fazit: T-Mobile hat die schlechtere Zuverlässigkeit, sowie die durchschnittliche Breitband-Verfügbarkeit auf dem Land den 2. Platz gekostet. In den Städten glänzt die Telekom mit satten Übertragungs-Geschwindigkeiten und (noch) mit einer besseren Breitband-Verfügbarkeit als O2.
O2 ist die neue Nummer 2
Die Investitionssummen der letzten Jahre in Milliardenhöhe machen sich für O2 bezahlt. Zur Belohnung gibt es Platz 2 beim Connect Netztest mit der Auszeichnung "gut". Zwar muss O2 beim Seitenaufbau etwas hinter Vodafone und Telekom zurückstecken, aber bei der Erfolgsrate legen die Blauen die Messlatte ganz an die Spitze. Egal ob E-Mail oder Datei-Transfer bei O2 geht nahezu nichts schief, dabei bietet O2 eine gute Mischung aus Erfolgsrate und Geschwindigkeit.
Beim Thema Übertragungs-Geschwindigkeit muss O2 allerdings noch etwas noch etwas zur Telekom und zu Vodafone aufholen. Nur beim FTP-Upload, wo O2 die Telekom hinter sich lässt, sind die Münchner fast gleichauf mit Vodafone. Im städtischen Bereich liegt der Datendurchsatz im Mittelwert bei 2,1 Mbit/s und auf dem Land bei 1,3 Mbit/s. In Bezug auf die Breitband-Verfügbarkeit in der Stadt liegt O2 nahezu gleichauf mit der Telekom, auf dem Land hat das Testteam aber eine mobile Breitband-Verfügbarkeit von 52% messen können, das sind 11% mehr als bei T-Mobile.
Fazit: O2 hat es mit einer sensationellen Erfolgsrate, ordentlichen Breitband-Geschwindigkeiten und einer guten UMTS-Verfügbarkeit verdient auf den zweiten Platz geschafft. Nun gilt es mit weiterem Netzausbau den Platz vor T-Mobile zu behaupten und noch mehr auf Vodafone aufzuschließen!
Titel souverän verteidigt - Vodafone ist der Netztest-Sieger 2010
Vodafone ist zu Recht der Sieger im Netztest 2010. Aus der Rubrik Datentransfer sind die Roten in fast allen Disziplinen das Maß der Dinge. Nur bei der Erfolgsrate im Datei-Download und -Upload liegt Vodafone minimal hinter der Spitzenleistung von O2 und bei der Datentransferrate in der Stadt muss sich Vodafone nur T-Mobile geschlagen geben. Die Spitzenwerte beim Internet-Seitenaufruf zeigen, dass Vodafone in den drei genannten Disziplinen nur wenig hinter der Konkurrenz liegt. Des Weitern werden E-Mails bei Vodafone am schnellsten versendet und empfangen und das bei einer sensationellen Erfolgsrate von 99,8 und 99,9%.
Ich habe den mobilen Breitband-Ausbau von Vodafone schon oft gelobt und die Zahlen aus dem Netztest belegen den riesigen Vorsprung gegenüber O2 und T-Mobile. In der Stadt sind über 91% mit mehr als 1 Mbit/s versorgt, dabei ergaben sich Übertragungs-Geschwindigkeiten von satten 3,5 Mbit/s. Auf dem Land liegt die Bereitband-Versorgung bei knapp 70% mit über 1 Mbit/s. Das sind fast 20% mehr als bei O2 und 30% mehr als bei T-Mobile. Als einziger Netzbetreiber werden auf dem Land im Schnitt Datentransferraten von mehr als 2 Mbit/s gemessen.
Fazit: Vodafone hat alles richtig gemacht um den Vorsprung zu verteidigen. Mit ausgezeichneten Leistungen bieten die Roten daher deutschlandweit - nach wie vor - das beste Datennetz an. Für diese erstklassige Leistung stimmen zudem auch noch die Preise, wie mein Vergleich von Surf Stick Flatrates und UMTS Flatrates ganz klar zeigt. Herzlichen Glückwunsch Vodafone.
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Kommentare
2 Kommentare vorhandenHallo,
ich nutze seit 2 Jahren O2-Surfstick. In den meisten Fällen funktioniert nur die GPRS-Übertragung von ca. 7 KBytes/Sek. Für eMails-Lesen reicht es aus. Surfen kann man damit nicht. UMTS ist nur ab und zu für kurze Zeit verfügbar (und zwar vorwiegend in großen Städten). Das hat sich im letzten Jahr verschlechtert. Wahrscheinlich gibt es mehr Surf-Stick-Nutzer, die sich die dieselbe Bandbreite teilen müssen.
Den Vertrag gekündigt. O2 hat meine Kündigung verloren, sodass ich in dem Saftladen ein Jahr länger bleiben muss. Habe keine Kraft mehr ständig bei der Hotline von O2 anzurufen, um es zu klären. Da sowieso keine sich dafür zuständig fühlt.
NIE WIEDER O2!!!
Wenn man daran Spaß haben will sollte man zu den Profis von Voodafon oder T wechseln, kostet zwar etwas mehr, funktioniert aber :))
VG
RG100: Hallo, eines der Offenheit wegen vorweg: Ich bin als freier Mitarbeiter für BASE/E-Plus im Internet unterwegs, um Infos zum Thema Datennetz zu liefern.
Klar, E-Plus liegt noch immer auf dem 4. und damit letzten Platz – ABER ... und dieses „aber“ muss man wirklich groß schreiben – bekommt E-Plus bestätigt, dass sie mit ihrer Strategie richtig zu liegen scheinen.
Ein Fakt aus dem Test: „E-Plus etwa zieht bei der Gesprächsstabilität zumindest auf Autobahnen und Landstraßen mit Vodafone und T-Mobile gleich.“ (Zitat aus dem Testbericht). Beim Telefonieren zeigt das E-Plus-Netz laut Connect sehr gute Ergebnisse und ist klar auf dem Niveau der Mitbewerber
Und eben weil E-Plus weiß, dass ihr Datennetz noch nicht so gut ist wie das der anderen, bauen sie es seit Monaten massiv aus und verbessern es in allen Belangen (Kapazität, Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Abdeckung). Zudem werden täglich HSPA+-Stationen (bis 21,6 MBit/s) aufgebaut. Das ist eine Tatsache, die ebenfalls im Connect-Test positiv bewertet wird: „Sollten die Grünen in den nächsten Jahren kontinuierlich über 500 Millionen Euro pro Jahr ins Netz investieren und sollten Thorsten Dirks und seine Mannschaft bei den Verhandlungen mit den Infrastrukturherstellern Geschick zeigen, so könnte sich das Bild ähnlich wandeln wie es sich in den letzten beiden Jahren bei O2 gewandelt hat.“ (auch aus dem Testbericht). Genau das hat E-Plus vor, wenn sie sagen, bis Ende 2012 das führende Netz in Deutschland werden zu wollen.
Schaut man sich in vielen Foren und Blogs um, wird E-Plus des Öfteren auch kritisiert, aber es melden sich ebenso etliche zufriedene E-Plus-Nutzer (auch auf dem Lande). Eigentlich hat jeder Carrier seine Macken, alle bekommen ihr Fett weg.
Noch was zum Thema LTE: Bis das Standard ist, zumindest bei den LTE-fähigen Endgeräten, wird es noch einen Weile dauern. Nach Meinung von E-Plus, werden vor 2012 keine LTE-Geräte zu erschwinglichen Preisen für den Massenmarkt verfügbar sein. In HSPA+-Netz von E-Plus werden die Nutzer aber schon früher mit den derzeit verfügbaren und in der Regel HSPA+-fähigen Geräten schneller surfen können.
Am Erfolg von LTE regen sich inzwischen auch Zweifel:
http://www.telecompaper.com/news/overstated-mobile-data-growth-reduces-n...
Overstated mobile data growth reduces need for LTE - study
Published: Monday 8 November 2010 | 15:12CET, Telecompaper
“…….
The short-term danger they face is that they will not be able to hold on to that price premium. The longer-term danger, though, is over-investment in LTE before the demand is there.”
Außerdem kann es für die Verbraucher ein böses Erwachen bei LTE geben. Vodafone hat in England z.B. schon angekündigt, mehr Geld für schnelles Surfen zu verlangen – und damit eine Zwei-Klassengesellschaft einzuführen. Ordentliche Datenraten nur für die, die es sich leisten wollen/können.
Und E-Plus ist absolut nicht von LTE abgekoppelt. Alle Beteiligten haben schon Verhandlungen angekündigt mit dem Ziel, dass E-Plus bei Bedarf LTE-Frequenzen der anderen Carrier mieten kann. Und die neuen Stationen von E-Plus können per Software auf LTE umgeschaltet werden, wenn der Bedarf da – laut E-Plus frühestens 2012/2013. Ach ja, das alles kommt natürlich sämtlichen Anbietern, die das E-Plus-Netz nutzen, zu gute: BASE, blau.de, Simyo, aldi talk, nettokom uws. usw.
Rainer
BASE-Netzbotschafter
Base-netzbotschafter.de