LTE (Long Term Evolution) war der Grund für meinen Besuch auf der CeBIT. Bei der Telekom und bei Vodafone konnte ich der neuen Mobilfunkgeneration endlich mal so richtig auf den Zahn fühlen.
Deutsche Telekom - LTE2600 Showcase
Bei der Telekom wurde eine LTE2600 Netz aufgebaut mit bis 100 Mbit/s Downstream. Drei Laptops wurden mit dem 4G-Surfstick Huawei E398 ausgestattet und für interessierte Besucher zum Test zur Verfügung gestellt. Ein reines Ausstellungsstück war der Telekom Speedport LTE (rechtes Bild). Der Router ist auf das LTE800 Netz im ländlichen Raum spezialisiert und soll schnelles Internet in die bislang unterversorgten Gebiete bringen.
Im LTE Speedtest lag der Downstream zwischen 60 und 70 Mbit/s und damit etwas unter den maximalen Datenraten von 100 Mbit/s. Der Upload lag bei ~ 25 Mbit/s und damit bei der Hälfte des maximalen Wertes von 50 Mbit/s. Dies war allerdings eine Momentaufnahme, während andere Geräte gleichzeitig das LTE-Netz beansprucht haben. Bei einem Pingtest mit pingtest.net konnten 28 ms gemessen werden. Das ist DSL-Niveau!
Vodafone LTE2600 - Showcase mit Live-Stream
Bei Vodafone wurde das Thema LTE mit einem Live-Stream demonstriert. Ein Mitarbeiter war mit Kamera und Technik-Rucksack permanent auf Achse und hat ein Live-Bild vom Vodafone Pavillon auf einen Fernseher übertragen. Das Kamerabild wurde verarbeitet und mit einem 4G-Surfstick, der oben auf dem Rucksack angebracht war (s. linkes Bild), an die LTE-Antenne an der Pavillon Decke (s. Bild in der Mitte) gesendet. Von dort gelang das Bild zum Fernsehgerät, vermutlich über eine Kabelverbindung.
Vor allem die Download-Geschwindigkeiten konnten Eindruck schinden. Wenn der Kameramann eine Pause eingelegt hat, konnten tatsächlich 100 Mbit/s im Downstream (s. rechtes Bild) übertragen werden. Sobald der Kameramann aktiv war, wurden ca. 30 Mbit/s für den Live-Stream reserviert und die Datenrate brach auf etwa 70 Mbit/s herunter. Im Gegensatz zur Telekom hatte Vodafone aber nur einen Laptop ausgestellt, mit dem die Leistung des LTE-Netzes demonstriert wurde.
Warum LTE?
Für Sie als Endkunde wird LTE in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um unterwegs und zuhause mit dem WWW vernetzt zu sein. LTE wird auch als 4G bezeichnet, was die 4. Generation bedeutet. Wichtig ist dabei: Mit LTE sind schon in wenigen Jahren Datengeschwindigkeiten mit mehr als 100 Mbit/s möglich. Zunächst werden auf dem Land mit LTE800 (800 MHz Frequenz) bis zu 50 Mbit/s pro Funkzelle möglich sein. Aktuelle 3G HSPA+ Funkzellen schaffen bis zu 21,6 Mbit/s.
In der Stadt soll mit LTE2600 (2.600 MHz Frequenz) anfangs bis zu 100 Mbit/s pro Funkzelle erreicht werden können. Die Datenraten beziehen sich auf den Downstream. Sie sehen, wir sprechen von einer enormen Leistungssteigerung alleine in der ersten Ausbaustufe von LTE und dabei steht mit LTE Advanced schon die Weiterentwicklung mit bis zu 1.000 Mbit/s Downstream auf den Zukunftsplänen der Mobilfunkkonzerne.
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Kommentare
2 Kommentare vorhandenWo liegt der Sinn der schnellen Sticks, wenn p2p-Dienste wie Skype durch die AGBs der Netzbetreiber ausgeschlossen werden... Aber ich muss die mir ja auch nicht kaufen...
Da wird sich mit LTE auch noch einiges an den Tarifen ändern. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass für VoIP-Dienste zusätzlich abkassiert wird. Im UMTS/HSPA-Netz wird Skype aktuell nur von der Telekom technisch unterbunden, andere Netzbetreiber schließen die Nutzung zwar in den AGB aus, tolerieren die Nutzung ohne Folgen für den Kunden.
Viele Grüße,
Ingo Just