Wer regelmäßig bei LIDL einkaufen geht, wird ihn sicherlich schon öfter gesehen haben, den LIDL Internet Stick für 39,99 Euro. Auf den ersten Blick vielleicht etwas teuer, dafür ist der Internet Stick mit einem Prepaid-Tarif an günstige Nutzungspreise gekoppelt: Die 24h-Flatrate kostet 1,99 € und für die Monats-Flatrate müssen gerade mal 14,99 € gezahlt werden. Dabei kann die Monats-Flatrate mit 5 GB Highspeedvolumen zu einem beliebigen Zeitpunkt gebucht werden. Von diesem Tag gilt sie für genau einen Monat. Soweit klingt das alles doch sehr gut. Der Internet Stick scheint sowohl als DSL-Ersatz, als auch für den Notfall oder Urlaube (in Deutschland) eine optimale Lösung zu sein.
Im Praxiseinsatz kann es schnell teuer werden
Ich habe den Internet Stick letztes Jahr über mehrere Monate für tägliches Surfen genutzt und getestet. Was die Performance angeht, kann ich an dieser Stelle nicht meckern. Das liegt aber auch am gut ausgebauten O2-Netz in Furtwangen im Schwarzwald. Doch nun zur Kehrseite der Medaille: Nachdem ich meinen Test mitten im Monat begonnen habe, endete die Flatrate natürlich auch zum gleichen Zeitpunkt des nächsten Monats. Bei ausreichendem Guthaben wird die Tarif-Option automatisch verlängert. Allerdings hatte ich nicht immer ausreichendes Guthaben zu diesem Zeitpunkt auf dem Prepaid-Konto.
Das führt zu einem großen Problem, denn die Monats-Flatrate kann nicht mehr verlängert werden und so stellt LIDL mobile automatisch den Tarif auf die 24h-Flatrate um. Nun hatte ich von der letzten Aufladung (in meinem Fall waren es 20 Euro) noch 5 Euro über, mit denen eigentlich nur 2 Tagesflatrates gebucht werden können. Denkste, es wurden 3 oder 4 Tagesflatrates gebucht und das Guthaben-Konto sogar überzogen! Daraufhin hat LIDL mobile die Buchung weiterer Tagesflatrates gesperrt. Als ich dann ohne Internet dastand, habe ich das Guthaben-Konto abgefragt und mich zunächst über den offenen Betrag gewundert. Über den Verbindungsnachweis konnte ich die Umstellung auf die Tagesflatrate schlussendlich nachvollziehen. Nach einem Monat und ein paar Tagen betrugen die Nutzungskosten nun schon mal über 20 Euro.
Klar, das hätte mir alles nicht passieren müssen, wenn ich rechtzeitig bzw. monatlich Guthaben aufgeladen hätte. Oder wenn ich nach dem Abrechnungsmonat nicht mehr online gegangen wäre. Allerdings habe ich nach einem Monat den genauen Abrechnungszeitraum vergessen und bin davon ausgegangen, dass ich dann einfach nicht mehr in Internet komme. Doch von der heimlichen Umstellung auf die 24h-Flatrate habe ich als Kunde nichts mitbekommen. Das passierte einfach und hat zusätzliches Geld gekostet. Und mal ehrlich, würden Sie ohne Erinnerung an den Abrechnungszeitraum denken, wenn dieser nicht mit dem Kalendermonat übereinstimmt?
Über 40 Euro im Monat und Service-Gebühren?
Info: Die Verwaltung und Abrechnung wird von FONIC gemacht, da LIDL mobile eigentlich FONIC ist!
Im Juli 2011 hat mich die automatische Umstellung auf den 24h-Tagesflatrate voll erwischt und richtig viel Geld gekostet. Nachdem ich wieder Guthaben aufgeladen habe, bin ich davon ausgegangen wieder mit der Monats-Flatrate zu surfen. Falsch gedacht! Die Monats-Flatrate Option muss zunächst wieder aktiviert werden und deshalb surfte ich 14 Tage unbemerkt zum Tagesflatrate-Tarif von 1,99 Euro. Als ich das Problem bemerkt habe, war ich schon über 25 Euro los und musste natürlich wieder Geld aufladen. Diesmal habe ich nach dem Aufladen gleich die Monats-Flatrate aktiviert. Allerdings dauert die Aktivierung einige Stunden, bis das Surfvergnügen weitergehen kann. Das Ende vom Lied: 42,85 Euro im Juli!
Nun schauen wir uns mal die Juli-Abrechnung genau an: 42,85 Euro setzen sich aus 14 x 1,99 Euro (24-Flatrates) und 1 x 14,99 Euro (Monats-Flatrate) zusammen. Das passt soweit. Allerdings teils sich die Abrechnung in die Positionen "Flat Rates" und "Service-Gebühren" auf. Was für einen Sinn ergibt die Position Service-Gebühren? Im September habe ich ebenfalls wieder Service-Gebühren auf der Abrechnung von insgesamt 18,73 Euro stehen. Doch im Gegensatz zum Juli kann ich mir den Betrag von 18,73 Euro nicht erklären. Wie sollen sich die 18,73 Euro aus 14,99 Euro bzw. 1,99 Euro zusammensetzen? Das ergibt überhaupt keinen Sinn! Auch hier wurden wieder irgendwelche Service-Gebühren aufgelistet, nur diesmal überhaupt nicht nachvollziehbar. Das ist nun wirklich schlecht!
Mein Fazit
Äußerst kritisch sehe ich die Abrechnungen, die im Nachhinein überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Insbesondere dann, wenn mangels Guthaben automatisch auf 24h-Flatrates umgestellt wird und diese unbemerkt genutzt werden. Bei Nutzung der Monats-Flatrate sollte entweder die automatische Aufladung genutzt werden, oder eine rechtzeitige Erinnerung eingetragen werden, um frisches Prepaid-Guthaben aufzuladen. Ansonsten kann die Nutzung des LIDL mobile Internet Sticks zu ausufernden Kosten führen und von der einst günstigen Monats-Flatrate bleibt nicht mehr viel über. Des Weiteren sollten Sie zum Wechsel des Abrechnungsmonats die Flatrate-Option (24h oder Monat) im Kundenkonto kontrollieren! Wenn Sie sich diesen Kontrollstress nicht antun wollen, dann sollten Sie lieber nicht zum LIDL mobile Internet Stick greifen.