Mitte vergangener Woche hat das Handelsblatt einen interessanten Artikel über die aktuelle Situation von E-Plus veröffentlicht. Es ging hauptsächlich um die Infrastruktur der schnellen Datennetze UMTS und HSPA (HSDPA/HSUPA). Anhand der Netzabdeckung - im Vergleich zur Konkurrenz - erkennt man recht schnell, dass E-Plus der klare Verlierer im Wettkampf um die beste UMTS-Netzversorgung in Deutschland ist. Auch wenn man die Übertragungsgeschwindigkeiten mit T-Mobile, Vodafone oder O2 vergleicht, muss man feststellen, dass E-Plus als einziger Anbieter noch nicht den Datenturbo HSPA (HSDPA/HSUPA) anbietet.
Schuld soll ein fehlender Mutterkonzern mit hoher finanzieller Schlagkraft sein. E-Plus fehlt im Vergleich zu T-Mobile, Vodafone und O2 das Geld um den Rückstand aufzuholen. Die letzte Hoffnung für E-Plus sind die frei gewordenen TV-Frequenzen, die bald unter dem Hammer kommen. Die neuen Frequenzen können längere Strecken wie die UMTS-Frequenz überbrücken. Der Vorteil liegt somit klar auf der Hand. Zum einen kann somit auch die ländliche Gegend mit drahtlosem Internet versorgt werden und zum anderen sind weniger Mobilfunkmasten notwendig als mit UMTS.
Aber nochmal zurück zur aktuellen Situation von E-Plus und der Konkurrenz. Heute berichtet teltarif.de, dass E-Plus nun schrittweise der Datenturbo HSDPA im vorhandenen UMTS-Netz eingesetzt wird. Vorerst wird jedoch nicht das gesamte UMTS-Netz auf HSDPA umgestellt, sondern ausgewählte Bereiche in Ballungszentren. Im Fokus liegen in erster Linie stark frequentierte Hotspots, wie Flughäfen und Bahnhöfe in den Großstädten.
Wenn wir nun mal einen Blick auf T-Mobile und Vodafone werfen, die bereits HSDPA mit bis zu 7,2 Mbit/s anbieten, hinkt E-Plus Meilen weit hinter her. Nach Angaben von teltarif.de wollen beide Anbieter den Ausbau auf eine Downstream Rate von bis zu 14,4 Mbit/s noch dieses Jahr in Angriff nehmen. Zwar werden auch hier in erster Linie Hotspots in Ballungszentren fokussiert, aber im Verhältnis zu E-Plus brauch ich das Thema gar nicht weiter ausführen.
Nun sollte Ihnen auch klar werden, weshalb die mobilen Surf Flatrates im E-Plus Netz im Vergleich zur Konkurrenz so günstig sind. Wägen Sie bei Ihrer Entscheidung für oder gegen E-Plus genau diesen wichtigen Punkt: UMTS-Funknetz Verfügbarkeit genausten ab.
- Anmelden um Kommentare zu schreiben
Kommentare
2 Kommentare vorhandenNaja, ob E-Plus tatsächlich auf die Versteigerug der Frequenzen aus der Digitalen Dividende hoffen kann, ist doch eher fraglich. Die werden ja auch nicht gerade verschenkt. Aber vielleicht kommt die Bundesnetzagentur ja doch noch mit einer Regelung, die die kleineren Anbieter etwas bevorteilt, um den Markt wieder etwas ausgewogener zu gestalten. Andernfalls ist doch eher fraglich wie es mit E-Plus weiter geht.
Stimmt, die Frequenzen werden mit Sicherheit nicht verschenkt, aber auf jeden Fall nicht so utopisch gehandelt wie die UMTS-Frequenzen. Selbst die großen Anbieter, wie T-Mobile und Vodafone hatten zu lange an der Investition zu knabbern und Quam hatte nicht mal mehr Geld um das Funknetz aufzubauen.
Wir werden nächstes Jahr sehen, welchen Kurs E-Plus einschlägt und welche Regelungen die Bundesnetzagentur treffen wird.